Im oberen Bereich des Aschentales gelegen. "Aschen" von Eschen (Baumart).
Früher generell mit "th" geschrieben: Aschenthalalm oder auch Aschenthaleralm.
Von 1921 bis 1956 unterschied man zwischen "Oberer-" und "Unterer Achentaleralm". Die "Untere Aschentaleralm" wurde gelegentlich auch nach dem Befaher "Lochgruberalm" genannt.
Sachrang
1327 bis 1330, 1334 bis 1344
Einzelkaser
Breitengrad: 12.322010088275
südlich des Tauron, westlich von Grattenbach. Oberer Bereich Teil der heutigen Roßalm
zum Teil steile Hänge mit flacherem Teil und Plateaulage
oberer Bereich Teil der heutigen Roßalm, unterer Bereich aufgelassen (Sukzessionsfläche)
1879 wird die Lichtweidefläche mit 55 ha und die Waldweidefläche mit 80 ha angegeben.
Bei der 1909 als "Obere Aschentalalm" abgetrennten Fläche war ein Lichtweideanteil von 41 ha dabei.
Der ab 1921 verpachtete Teil ("Untere Aschentalalm") umfasste eine Lichtweidefläche von 14 ha. (Weder bei der "Oberen" noch bei der "Unteren Aschentalalm" waren noch Waldweideflächen dabei).
Bei den Zäunen ist 1921 lediglich vermerkt: "Zäune oben: Erdaufwurf". Dabei handelt es sich um den sog. Wall, der heute im Gelände noch gut zu erkennen ist.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Kaser
Bis Mitte des 19. Jahrhunderts standen auf der Höhe von 1590 m 11 Kaser. Mauerreste sind zum Teil heute noch zu sehen (Bild). Man sagt zu dem Ort noch heute "Bei den 11 Kasern". (s. Auszug aus dem Urplan von 1811)
Der 1909 vom Schwaiger in Wagrain errichtete Kaser wird 1921 so beschrieben: "Bretter mit Dachpappenverkleidung, der Stall massive Umfassung und Legschindeldach" (stand vermutlich ungefähr da, wo jetzt der Roßalmkaser steht)
Die beiden 1921 errichteten Kaser auf der "Unteren Aschentalalm" werden als "Holzblockhütten mit Legschindeldächern" beschrieben. (Bild 1 um 1930, Bild 2 heutiger Zustand)
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Die Aschentalalm gehörte zu den drei Sachranger "Uralmen", die in der Almordnung von 1558 aufgeführt sind (neben Sulzing und Oberkaser). Dort sind als Almfahrer 11 Bauern genannt, die insgesamt 20 Pferde, 151 Rinde rund 31 Schweine auftreiben durften. Wie bei den beiden anderen "Uralmen" war es dem Grundherrn freigestellt, zusätzlich zwei Rinder mitaufzutreiben. Bei den genannten Gütern handelt es sich um die späteren Höfe: Hartl, Pauliel, Kainz und Mesner von Sachrang, Sigl, Höll, Schmidl und Daigl von Huben sowie Krapf, Kratzer und Hamberger von Innerwald.
Von 1720 bis 1735 tobte ein gewaltiger Streit unter den Befahrern der Alm. Es ging um die Anzahl der aufzutreibenden Pferde und um Almrechte, die längere Zeit nicht genutzt worden waren und nach Jahren dann doch wieder. (Näheres bei woerndl )
Zwischen 1860 und 1900 wurden sämtliche Almweiderechte abgelöst.
Der letzten Auslöser für die Aufgabe der Alm war der Absturz von 9 Kühen (davon 4 vom Kainz) im Jahr 1899. Sie waren auf den steilen Lahnern von einem Hagelunwetter überrascht worden und ins Rutschen gekommen.
Ab 1909 pachtete der Schwaiger von Wagrain den oberen Teil der Aschentalalm. Er erhielt die Erlaubnis, nahe der Grenze zur damaligen Roßalm einen neuen Kaser zu errichten. Die Erlaubnis wurde erteilt, "da sich sämtliche Kaser in einem sehr ruinösen Zustand befinden" , heißt es in den Akten. Er durfte aber Baumaterial von diesen Kasern verwenden. Als Lichtweidefläche hatte man etwa 41 ha ausgewiesen. Dieses Pachtverhältnis ging bis 1942.
Dann war die "Obere Aschentalalm" einige Jahre unbeweidet, der Kaser unbenutzbar geworden. 1951 wurde mit dem Fischer von Unterheufeld ein Pachtvertrag geschlossen. Er durfte sich einen neuen Kaser bauen. 1977 wurden einige Flächen abgetrennt und dafür der Teil der Roßalm (alter Ordnung), der auf Aschauer Gebiet liegt, dazugenommen. So entstand die heutige "Roßalm", die offiziell den Namen "Aschentaler-/Rossalm" trägt.
Der tiefer gelegene Teil der ehemaligen Aschentaleralm mit ca. 14 ha war mehrere Jahre ungenutzt. 1921 pachteten der Lochgruber und der Hainbacher von Hainbach diesen Teil und errichteten jeweils einen Kaser. Zusammen durften sie 20 Rinderschläge auftreiben. Während der Hainbacher schon nach 9 Jahren ausstieg, führte der Lochgruber das Pachtverhältnis noch bis Anfang der 1950er-Jahre (daher auch Bezeichnung "Lochgruberalm"). Neue Pächter wurden nicht gefunden. Einige Flächen wurden noch einige Jahre für die Wildheugewinnung gemäht.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
Rechtsstatus
Bis ca. 1900 Rechtsalm von 11 Bauern aus Sachrang, Huben und Innerwald. Eigentümer war der jeweilige Inhaber der Herrschaft Hohenaschau, ab 1975 Baron Cramer-Klett.
Die ab 1908 bestehende "Obere Aschentalalm" war eine Pachtalm. Eigentümer Baron Cramer-Klett und ab 1932 Freistaat Bayern, Forstverwaltung. Dasselbe trifft für die ab 1921 verpachtete "Untere Aschentalalm" zu.
(Die heutige Aschentaler-/Rossalm, im normalen Sprachgebrauch nur noch als "Rossalm" bezeichnet, ist eine Pachtalm im Eigentum des Freistaates Bayern, Forstverwaltung (seit 1912 verwaltet vom Forstbetrieb Ruhpolding).
Die ursprüngliche Aschentaleralm, wie sie bis 1899 bestand, wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von 11 Bauern mit 20 Pferden, 153 Rindern und 31 Schweinen besucht.
1731 waren es 11 Pferde, 88 Rinder und 27 Schweine.
Im Steuerkataster von 1858 sind 80 Stück Vieh vermerkt.
1898: 1 Stier, 41 Kühe, 8 Jungrinder
Auf der "Oberen Aschentalalm" durften 1909 vom Schwaiger in Wagrain 12 Rinder und 7 Pferde aufgetrieben werden.
Auf der "Unteren Aschentalalm" waren 1921 20 Rinderschläge zugelassen.
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)
1731 wird vermerkt, dass sich die Alm nicht mehr in gutem Zustand befände. Es zeige sich überall Staudenwerk, weil es die Almbesucher an Reuten, Räumen und Putzen fehlen ließen.
1898 wurde ein "Forstrügeverfahren" eingeleitet "wegen des Brennens eines sog. Bergfeuers auf dem Grate der Aschenthalerwände bei großer Trockenheit in unmittelbarer Nähe von Latschen, so daß Gefahr der Entstehung eines Waldbrandes sehr nahe lag." Beteiligt waren: Hermann Baumgartner von Innerwald, Maria Baumgartner, Sennerin des Schmidl von Huben, ein Taglöhner Bliemetsrieder von Sachrang und Anna Sausgruber, Sennerin des Hell. Die Latschen waren für das Petersfeuer am 29. Juni zusammengetragen, aber wegen des schlechten Wetters erst am 8. September abgebrannt worden. Es war allerdings kein Schaden entstanden.
1922 bekam der Pächter der "Oberen Aschentalalm", der Schwaiger von Wagrain, folgendes Schreiben von der Cramer-Klett`schen Verwaltung: "Nachdem frühere Warnungen fruchtlos blieben, wird dem Pächter hiermit schriftlich eröffnet, daß er im Falle der Beherbergung von Wilderern durch sein Alppersonal in der gepachteten Hütte oder bei Jagdvergehen oder Hehlerei von seiner Seite oder seitens der seiner Gewalt unterstellten Personen den Entzug der gepachteten Alpe zu gewärtigen habe."
Quelle: woerndl (s. dort Primärquellen)