• Allgemein
  • Gemeinden
  • Almen und Komplexe
  • Flora
  • Wörterbuch
  • Quellen
  • team
zurück | Home › Wörterbuch

Wörterbuch

Das nachfolgende Wörterbuch enthält die wichtigsten Fachbegriffe (auch mundartliche, soweit sie im Achental bekannst sind), zum Thema "Almen". Mit (i) gekennzeichnete Begriffe sind Querverweise, die von hier direkt angesteuert werden können.

Vollständiges Wörterbuch (PDF)
A

Abdecker

auch: Wasenmeister, Schinder; wenig angesehener Berufsstand, der verendete Tiere zu beseitigen hatte.

abfrizen

abweiden (vor allem bei Verbiss gebraucht)

Abgang, abgangen

Mangel, Verlust

abgestanden

absterbende oder bereits abgestorbene Bäume

ablängen

auf die vorgesehene Länge abschneiden

Ablösung von Forstrechten

Wegfertigen von Forst- und anderen Rechten in Geld

abmaissen, ausmaissen

Holz fällen, abhauen

Adelgras

Alpenwegerich (plantago alpina). Sehr nährstoffreich

Aerar

Staatsfinanzen, Staatskasse, Staatseigentum

aerarisch (auch: aerarialisch)

Im Besitz des Staates

aerarius

Schatzmeister, Kämmerer, Säckler

Agrarleitkartierung

Kartierung der bayerischen Landwirtschaftsflächen einschließlich Almflächen nach Ertragsfähigkeit und Erschwernis, durchgeführt in den 1970er Jahren von den Landwirtschaftsämtern

Aibi

kleine Alm

Alber

Schwarzerle

Allermannsharnisch

Almknoblauch, Siegwurz

Allmende

Früher unverteilter Grund in Gemeindebesitz oder Gemeindenutzung (siehe auch: Gemein)

Alm, Alpe

Weideflächen über den Dauersiedlungen innerhalb des Berggebietes, die mehr oder weniger weit vom Talanwesen entfernt sind und je nach Höhenlage für 80-120 Weidetage genutzt werden. Alm entstand aus dem mhd. alb(e)n. Im schwäbisch-alemannischen Bereich wird weiterhin von einer Alpe gesprochen. Einteilung der Almen nach Rechtsstatus (↑Bannalm, ↑Berechtigungsalm, ↑Ehealm, ↑Eigentumsalm, ↑ Gemeindealm, ↑Gemeinschaftsalm, ↑Genossenschaftsalm, ↑Maisalm, ↑ Pachtalm, ↑ Privatalm, ↑Urbarsalm), Höhenlage (↑Niederalmen, ↑ Mittelalmen, ↑Hochalmen), Viehgattungen (↑Galtalmen,↑Geißalmen, ↑Schafalmen, ↑Rossalmen, ↑Gemischte Almen) oder Almwirtschaft (↑Sennalm)

Alm-Relieftypen

Einteilung in ↑Hang-, ↑Joch-, ↑Kar-, ↑Kamm-, ↑Kessel-,↑ Plateau-, ↑Sattel-Almen

Almabtrieb

Rückkehr der Tiere von der Alm. In einigen Regionen touristisches Großereignis

Almanger (Poidl)

Auch Almgarten: In der Nähe der Almhütte gelegenes, eingezäuntes Stück Almwiese, das nicht abgeweidet wird, sondern dessen Heu als Futterreserve für Notfälle (krankes Vieh im Stall, Neuschnee) dient. Nach Hofmann (1921) sollte die Größe eines Almangers für 15 Stück Großvieh etwa 1 Tagwerk betragen.

Almauftrieb

Transportieren oder Treiben der Tiere auf die Alm. Heute verbunden mit vielerlei tierhygienisch-seuchenpolizeilichen Auflagen.

Almbauer

Eigentümer, Miteigentümer oder Berechtigter einer Alm, der diese überwiegend mit eigenem Vieh bewirtschaftet.

Almberechtigter

Besitzer einer ↑Berechtigungsalm; Grundeigentümer ist meist der Staat (vertreten durch die Bayerische Staatsforsten, AdöR), aber auch Privatpersonen.

Almbrief, Almbriefe

Früher handgeschriebene Almordnung oder andere, die Alm betreffende Urkunde

Almdorf

Größere Almsiedlung, zum Teil mit zentralen Einrichtungen (z. B. Sennerei, Vorratsgebäude, Kapelle)

Almerer, Almerin

männliche bzw. weibliche Person zur selbstständigen Viehbetreuung auf der Alm (↑ Senner, Sennerin)

Almfachtl

Holzschaffl zum Tragen von Butter und Käse auf dem Kopf

Almhumus

In der Latschenregion, also in Höhen über 1400 m, ist der Zersetzungsprozess von Pflanzenresten so eingeschränkt, das sie vertorfen. Es entsteht der tiefschwarze, sog. "". Auf schwer durchlässigen Böden führt dies zur Versauerung der Alm (z.B. Möslarn-Alm).

Alminger

Im Raum Reit im Winkl für Almpersonal

Almkarren

zweirädriger Transportkarren für die Alm

Almkessel

Kessel zur Käsegewinnung über offenem Feuer oder zum Erwärmen des Wassers

Almkirta

Früher: Almkirchtag. 25. Juli (Jakobstag). Traditioneller Besuchstag der Angehörigen des Almpersonals; Almbesichtigungstag. Jetzt: Festtag mit Messe und Ausschank danach, wird vom Almbauern und Almpersonal festgelegt und durchgeführt.

Almkomplex

auch: ↑ Almdorf. Historisch gewachsene Gemeinschaft mehrerer Almkaser, die einer Dorfgemeinschaft, Eigentümer- oder Nutzergemeinschaft, Genossenschaft usw. gehören bzw. zur Nutzung berechtigen. Nicht gemeint ist mit dem Begriff eine zufällige räumliche oder geografisch bedingte Häufung von Kasern

Almmeister

Ansprechpartner bei Almgenossenschaften. Er regelt den Bestoß der Almen. Der von jeder Almgenossenschaft aufgestellte hat den gesamten Almbetrieb zu überwachen, das Almpersonal einzustellen und zu betreuen.

Almneigung

Ab 25° nur schwer, ab 30° fast kaum noch beweidbar.

Almnussen

Süßes Gebäck aus Rührteig ähnlich kleinen Krapfen

Almordnung, Almordnungen

Wurde seit ca. dem 16.. Jh. für nahezu jede Alm vom Landrichter oder dem jeweiligen Herrschaftsinhaber ausgehandelt. Der Zweck war, Streitigkeiten zu vermeiden.

Almputzer

Diese hielten früher auf größeren Almen (insbesondere auf den Reit im Winkler Genossenschaftsalmen) die Weide strauch-, unkraut- und steinfrei, beseitigten ↑Blaiken, pflegten Zäune und Zuwege. Daneben warteten sie die Almbrunnen und Wasserleitungen Sie waren den gesamten Sommer auf der Alm tätig.

Almrankei

Schmalzgebackenes

Almrausch

Rostblättrige Alpenrose (auf Silikatböden) im Gegensatz zur behaarten Alpenrose, die nur auf kalkhaltigem Boden gedeiht.

Almrecht

Weiderecht auf fremdem Grund und Boden

Almstuhlung

Festlegung der maximalen Bestoßzahl für eine Alm (↑ Bestoß).

Almwagen (Oim-Wagei)

(Reit i. Winkl): Kleiner, geländegängiger Pferdewagen

Almzwang

Der legte früher fest, wie viele Tiere aufgetrieben werden mussten, um auf den Talweiden hinreichend Winterfutter zu gewinnen.

Alpenampfer

findet sich zahlreich an den überdüngten Flächen an den Almhütten. Nur die jungen Blätter werden vom Vieh gefressen. Ausgewachsen diente er als Futter für die Almscheine. Die großen Blätter wurden zum Einwickeln von Butter verwendet, bevor sie ins Tal gebracht wurde

Alpenbock

aus der Familie der Bockkäfer

Alpenmilchlattich

bei den Almbauern beliebt, da angeblich milchfördernd

Alpenrispengras

Gras auf fetten Weiden, zählt zu den wichtigsten Almgräsern

Alpherr

Im Raum Reit im Winkl Titel des Almvorstandes, ursprünglich auch Almknecht und Bergmeister genannt

Alpines Grünland

Sammelbezeichnung für Almweiden und ↑ Bergmähder

Alpmeister

Von der Bauernschaft einer Weidegenossenschaft oder -gemeinschaft gewählte Alpverantwortliche (Mitglied des Vorstandes), zuständig für Personalsuche, -anstellung und -betreuung, Materialbeschaffung, oft auch für Instandhaltung und Pflege der Weiden und Gebäude.

Ampferspaten

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

angeforsteter Untertan

↑ Berechtigter, ↑ Rechtler

Anger

Wiese

Ankehr, ankehren

Vieh auf die Alm treiben

anposchen

siehe: Poschen

anreißen

Entfernen eines Rindenstreifens mit dem Harzmesser zur Anregung des Harzflusses

Anschlag

Kaufpreis, Schätzung

anschoppen

verklausen, d. h. verstopfen des Triftbaches mit Triftholz

Anzen

Gabeldeichsel für einspänniges Fuhrwerk

Aperschlitten

Schlitten zum Transport von Brennmaterial oder Milch

Aptychenschichten

Schichten mit Versteinerungen von Ammoniten (Aptychen = Unterkiefer der Ammoniten)

Arnika

Auch "Wundkraut" genannt, weil die tinktur stark desinfizierende Wirkung hat. Die gepulverten Blätter werden auch als Zusatz zu Schnupftabak genutzt

Arwöss'n

Erbsen

Ärztleute

Beschäftigte in Bergwerken oder bei Hüttenbetrieben

Astach

Reisig, Schlagabraum

Asten

1. Grünlandfläche zwischen Talanwesen und Alm, Das dort gewonnene Heu wurde in einem Futterhof aufgefüttert, der Mist wurde auf den umliegenden Wiesen ausgebracht. 2. Tiefergelegene Alm mit Vor- und Nachweidefunktion.

Aufbringer

Denunziant, insbesondere bei Verstößen gegen die Forstordnung. Dem A. stand ein Pfand- oder Aufbringgeld zu.

aufkranzen, aufbuschen

Rinder für den Almabtrieb schmücken

aufzänen, aufzainen

Aufschichten des Holzes zur (Zwischen-)Lagerung

Augentrost

Wächst auf nährstoffarmen Böden. Von den Almbauern nicht geschätzt (auch "Milchdieb" genannt). Bedeutung in der Volksmedizin: bei Entzündungen der Augen verwendet

Ausbruch, Ausfang

Ausdehnung einer landwirtschaftlichen Nutzfläche zu Lasten einer Waldfläche

Ausfertigung

Heiratsgut

auslacken

ausmarken, eingrenzen (↑ verlacken)

Ausleuchten (eines Waldes)

Selektive Nutzung nur einzelner Stämme

ausloatn

Rinne zum Wasserableiten, schräg in den Weg gebaut (= Wasserauskehr)

ausmerzen

schwarze Lämmer im März aussortieren, da nur weiße Wolle zum Färben geeignet war.

ausputzen

Siehe: Putzen

Ausscharren (von Harz)

Sammeln des ausgetretenen und gestockten Harzes (s. a. Pecheln)

B

Bannalm, Bannalmen

Almen, die nur Schwaighofbauern beweiden durften. Kein Gemeingut! Diese Almen wurden ihnen vom Herzog zugewiesen

Bannholz

Waldbezirk, der von der allgemeinen Nutzung ausgeschlossen ist bzw. unter Sonderrecht steht (z. B. landesherrlicher Jagdbezirk)

Bannzaun

Zaun zwischen der Feldflur und der Freiweide

Barm

Futterkrippe

Bartlmätag

24. August. ↑ Almkirta und Wechsel vom spät aufgetriebenen Hochleger zum Niederleger

Baumannsgerechtigkeit

Zeitlich begrenztes Nutzungsrecht am Boden (häufigste Form: Freistift)

Baumgarten

1. Streuobstwiese, Obstgarten 2. Wiese mit lichtem Baumbestand

Bedarfsrecht

Weide-, Streu- und Holzbezugsrecht. Weiderechte nach dem Winterfutterstand, d. h. was am Anwesen mit selbst erzeugtem Heu überwintert werden kann, darf auf Heimweide und Alm aufgetrieben werden (ungemessene Rechte). Bei den Holzbezugsrechten konnte die "Holznotdurft" gedeckt werden zum Erhalt der berechtigten Gebäude, für Brenn- und Zaunholz usw. Die oberbayerischen Forstrechte haben Bedarfscharakter.

befahren

Eine Alm : Im Gegensatz zum ↑ betreiben wird nicht nur das Vieh, sondern der gesamte Hausrat auf die Alm verlegt.

Begünstigungsalm, Begünstigungsalmen

Im Gegensatz zur Berechtigungsalm kein grundbuchlich gesichertes Almrecht (Recht auf Widerruf). Meist bei Maisalmen angewandt

behilzen, behülzen

sich mit Holz versorgen

Behirtungsprämie

Aufwandsentschädigung innerhalb des Bayerischen Kulturlandschaftsprogramms zur direkten Betreuung des Viehs durch Personal

Belehnung

Verleihung von Nutzungs- und Besitzrechten an Grundstücken durch den Grundherrn (Lehnsherrn)

Berechtigter

Institution oder Person, die aufgrund eines Forstrechtes auf (meist staatlichem) fremden Gebiet eine Nutzung (Weide, Holz, Streu) ausüben darf

Berechtigungsalm, Berechtigungsalmen

(auch: Servitutsalm): Alm in staatlichem Eigentum, Bewirtschaftung durch Bauern mit dem Recht, mit einer vorgegebenen Anzahl Vieh innerhalb einer bestimmten Weidezeit zu wirtschaften. Zu unterscheiden ist bei den B. zwischen 1. schwendberechtigten und 2. nur begünstigten Almen ohne Schwendrecht (↑ Maisalmen).

Bergbauer

Laut EU-Definition ein Betrieb, der in ↑ Berggebieten mindestens 3 ha landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet.

Berggebiet

Laut EU-Definition ein Gebiet, das über 800 m über NN liegt oder dessen Wirtschaftsfläche zu mindestens 50 % bei einer Mindest-Hangneigung von 18 % zwischen 600 und 800 m Höhe liegt.

Bergheu

Früher wurde im Bereich mancher Almen oftmals durch sorgfältigere Entfernung von Bäumen und Steinen besonders dort, wo das Gelände bei günstigem Graswuchs für den Weidegang des Rindviehs zu steil war, Bergwiesen oder Bergmähder angelegt, die einmal im Jahr - mitunter auch nur alle zwei bis drei Jahre - gemäht wurden. Das war zwar gering an Menge, aber sehr nahrhaft.

Bergmähder

Steile Mähflächen, die für eine Beweidung nicht mehr geeignet sind (↑Almneigung)

Besatz

Stückzahl einer bestimmten Tierart, die die Alm über den Sommer ausreichend zu ernähren vermag. Als Einheiten des es sind üblich: ↑ Stoß, ↑ Kuhgras

Beschirmungsgrad

Maß für die Überdeckung von Waldweiden durch Bäume. Weideflächen mit einem unter derzeit 40% werden als Freiflächen eingestuft.

Besthaupt

das beste Stück bei einer Erbschaft. Bei Vieh auch Sterbevieh genannt, weil bei Erbschaftsabgaben das beste oder zweitbeste Stück an die Grundherrschaft abgegeben werden musste.

Bestoß

1. Besetzung einer Alm mit Vieh; 2. Zahl der aufgetriebenen Tiere

bestoßen

Wird auf eine Alm Vieh aufgetrieben, so wird dieser Vorgang allgemein als "" bezeichnet. Im Landkreis Rosenheim ist dieser Begriff diesseits des Inns fremd. Hier wird allgemein der Ausdruck "befahren" gebraucht.

Bestoßer

Almbauer, der Vieh auf der Alm ↑ sömmert (auch: Beschläger).

betreiben

eine Alm : Im Gegensatz zum ↑ Befahren wird nur das Vieh, nicht aber der Hausrat auf die Alm verlegt. Siehe auch "befahren".

Bezirksalmbauer

Ansprechpartner von Almbauern eines Gebietes innerhalb der AVO

Biaschd

Netz voll Waldstreu (Maß fürs Forstrecht)

Biaschtmilli

Biestmilch, Kolostralmilch (erste Milch nach dem Kalben, besonders eiweiß- und mineralstoffreich).

Birkhuhn

(auch: Spielhahn) aus der Familie der Fasanenartigen, inzwischen sehr selten.

Blaicke, Blaike, Plaike

1. Stelle, wo nacktes Gestein zutage tritt 2. kleiner Hangrutsch

Blecke

Huflattich

Blu(e)mbesuch

Weidegang, Rechtstitel zur Weidenutzung, Viehtrieb

Blum

Gras, Weide

Böden

Bei den meisten Almen handelt es sich um Verwitterungsböden. Nur wenige stehen auf Schwemmland.

Bograd

Schlafstatt in einfachen Rindenkobeln und Hütten

Bois

kurze Rastpause für die Saumtiere, auch allg. Pause

Borstgras, Bürstling

Nadus stricta. Das Gras zeigt eine extensive Beweidung an. Es wird vom Vieh nur jung angenommen ("Das Borstgras ist der schlimmste Feind der Almwirtschaft"). Nur schwer zu bekämpfen.

Boschen

Busch, Strauch

Brachmonat

Alte Bezeichnung für Juni. Bei der Dreifelderwirtschaft wurde im das Brachfeld umgebrochen. Mit Anfang des Monats durfte das Weidevieh auf die ↑ Urbars- und ↑ Maisalmen getrieben werden.

Bram

auch: Brom, Brem = Dornstrauch, Brombeerstauch

Brandkräuter

Kräuter, die früher als Vorbeugungsmittel gegen Rauschbrand den Tieren verabreicht wurden (z. B. Brandlattich)

Brassen, Brachsen, Brächsen

Kleine Holzkohlen, die z. B. von Nagelschmieden verwendet wurden (minderwertige Abfallkohlen)

Braunes Bergschaf

Von Herzog Ludwig Wilhelm eingeführt, als Rohstofflieferant für Lodenkleidung, heute selten

brecheln

Die verholzten Stengel des Flachses werden durch schlagen mit der Brechel von der Faser gelöst.

Brem

se, Dasselfliege

Bremstatze

Hebelstange, an deren unteren Ende hakenförmige Esen (Klauen) angebracht waren

Brennholzrecht

Recht zum (meist) kostenlosen Bezug von Brennholz für den Hof- und Almbedarf aus dem Staats- oder Privatwald

Brennwid, Brennwied

Brennholz

brocken

pflücken

Brockenholz

Beider Trift zersplittertes Holz

Büchselbrief

Bestätigung des Erwerbs von Grundeigentum der Bauern nach der Säkularisation

Bürstling

Borstgras

Butte

hohes ovales Gefäß zum Tragen der Milch auf dem Rücken

Butterblätschn

Blätter vom großen Ampfer, die zum Einwickeln von Butter verwendet wurden.

Butterbrot

einfache Mahlzeit auf der Alm

Butterschaffl

Holzgefäß zur Aufnahme von Butter

C

Chiemgauer Fixation

obrigkeitliches Verfahren in den Jahren 1920 bis 1930; Überführung der Holzbezugsrechte für das Talanwesen und/oder die Almgebäude, Zaun, Brennholz, Deichelleitungen nach Bedarf in eine festgemessene Menge (Fixum)

D

Daubbeersträucher, Taubbeersträucher

Heidelbeersträucher

Daxen,Dächsen,Taxen

Äste und Zweige von Nadelbäumen

Daxenstrich, Täxstrich

Ausgewiesene Flächen, auf denen den Untertanen das Daxenstimmeln zur Streugewinnung erlaubt war.

Daxkrei

Axtartiges Gerät mit langer Schneide zum Zerkleinern der Daxen zu Streu

Daxnschnoad

Schneidwerkzeug für das Daxnschneiden

Daxstimmelrecht

Recht auf Gewinnung von Daxenstreu aus Fichtenästen am stehenden Baum bis hinauf zum Wipfel

decheln

(auch: techeln) - Schweineaustrieb in die Wälder

Deicheln

Wasserleitungsrohre aus Holz

Denkmalliste

Nach dem 1973 verabschiedeten Denkmalschutz aufzustellende Liste über Baudenkmäler

Deputatholz

Holz, das als Bestandteil der Bezahlung an Bedienstete abgegeben wurde

Dezimation

Zehentsteuer

Doibei

kleine verzierte Butterkugel

Dominium plenum

Obereigentum, volles Eigentum

Dominium utile

Untereigentum, Nutzungsrecht

Doppelkaser

Kaser, der von zwei Bauern genutzt wird. Entweder befindet sich unter der Firstpfette Längstrennwand oder mittig im Kaser eine Quertrennwand.

Doppelte Reuthaue

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

Dornstaude

Hagebutte

Dörrobst

gekocht als Zugabe zum Schmarrn

Dread, Dred, Tret, Trett

1. Weideplatz im Umgriff des Kasers 2. Ebene Fläche am Kaser 3. Viehstall 4. Weidegrund ohne Almgebäude

Dreifelderwirtschaft

Bewirtschaftung der Fluren im 3jährigen Wechsel: Wintergetreide, Sommergetreide und Brache. Wurde Anfang des 19. Jh. von der ↑ Egartenwirtschaft abgelöst.

Dreifuß

Eisengestell mit drei Füßen, auf dem die Pfanne über dem offenen Feuer gehalten wird

Durchtriebsrecht

Recht einer höher gelegenen Alm zum Durchtrieb durch eine niedriger gelegene, ohne dabei das Vieh weiden zu lassen („mit fliegender Geißel“)

Duschen

stengelloser Enzian

Duschglocke

schmale, längliche, geschmiedete Glocke mit dunklem Ton

E

Egartenwirtschaft

ungeregelte extensive Feldgraswirtschaft, Wechsel zwischen Anbau und Brache. Löste ab dem 15. Jh. die ↑ Dreifelderwirtschaft ab

ehaft

gesetzlich, nach dem Gesetz zulässig

Ehalten

Hausgesinde, oft mit lebenslangem Wohnrecht

Ehealm

Vermessene und ↑ verlackte Berechtigungsalm auf ↑ Erbrecht mit ↑ Schwandrecht, meist oberhalb der Baumgrenze im Gegensatz zur ↑ Maisalm.

Ehehaft

Gottesrecht, Gesetz

Ehehaftbuch

Rechtsbuch

Ehehaften

Früher Rechte, die nicht personengebunden waren, sondern am Ort des Gewerbes "hafteten".

Eigentumsalm

Nicht mit Weiderecht belastete und im Sondereigentum einer Person befindliche Alm (Privatalm). Eigentümer nehmen vielfach noch die in alten Urkunden (Almbriefen) verbrieften Rechte wahr. en können auch mehreren Personen, ganzen Dörfern (Gemeinschaftsalmen) oder Genossenschaften gehören

Eigentumsalm, Eigentumsalmen

Alm im Grundeigentum

Einfang (Pl.: Einfeng)

Sichtbar vom übrigen Wald, z. B. durch einen Zaun, abgetrennte Waldfläche, auch allgemein: eingezäunte Nutzfläche, die von der Freiweide ausgenommen ist

einfrieden, einschlagen

einzäunen (eingeschlagene Alm)

eingeforstet

holzbezugsberechtigt

einläcken, Einläckung

↑ verlacken

einmedig, einmahdig

Wiese die nur einmal im Jahr gemäht wird

Einzelalm

Alm, die nur von einem landwirtschaftlichen Betrieb genutzt wird (im Gegensatz zu ↑ Almdorf, ↑ Gemeinschaftsalm, ↑ Genossenschaftsalm, Almkomplex)

Eisenhut

stark giftige Pflanze, gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae)

Elend

außerhalb der Gemarkung liegendes Land

Eller

Schwarzerle

Elzbaum

Traubenkirsche (Prunus padus)

Emoasl

Butterröllchen im oberen Ennstal

Emper

Eimer

Ennsenstämme, Ennsbäume

Sehr lange Balken, z. B. für den Brückenbau

Enzian

Beliebte Heil- und Bitterpflanze

Erbhof

Definition nach dem gesetz vom 29. September 1933. Grenzgrößen 7,5 bis 125 ha. Er erhielt einen Schutz vor Zerfall durch Erbteilung. In Bayern wurden 28 % der Bauernhöfe zu Erbhöfen erklärt.

Erbrecht

Grundleiheform, ab 1779 für alle landesherrlichen Bauern von Kurfürst Karl-Theodor festgelegt

ergezen

vergüten; Ergezlichkeit = Ersatz

Erlach

Erlengebüsch

Erlenkarst

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

Eröffnung, Walderöffnung

Freigabe eines Waldes für den Hieb

ersaigern

mindern, schädigen

Etter

Umzäunter Bereich eines Dorfes

Etz, Ötz

eingezäuntes Weideland auf lichten Waldflächen, ohne Schwand- und Kaserrecht, das meist in unmittelbarer Nähe der zugehörigen Güter lag

F

Fahrten

hangabwärts führende Gräben, in denen das Holz talwärts rutscht

Fallkerb

Beim Fällen wird eine Kerbe in den Baum geschlagen, die die Fallrichtung bestimmt

Farr, Farre, Farren

Stier, Bulle, Samenrind

Felber

Weidenbaum

Ferchen

Föhren (aber auch : Forellen)

Feuerknecht

Eisengestell für das Kochgeschirr über dem offenen Feuer

FFH

Flora-Fauna-Habitat-Gebiete des europäischen Netzes Natura 2000.

Fisoin

Fisolen, Bohnen

fixiert, Fixum

der Holzbedarf für ein berechtigtes Gebäude ist festgemessen (Anzahl Festmeter in bestimmter Güte) und kann jährlich vom Forstamt abgefordert und nach Auszeichnung durch einen Forstbeamten genutzt werden.

Fliegender Almanger

Wechselweise Nutzung eines Stücks Almweide als Wiese und Weide

Flint

Feuerstein

Flinz

Feinsandige mergelige Gesteine der oberen Süßwassermolasse (Miozän) des Voralpenlandes

Florentiner

fl, Zeichen für Gulden

Floringras

Gehört zu den Straußgräsern

Floßbäche

ausgebaute Flußläufe zum Triften

Flysch

Eigene Baueinheit (Schubdecke) der Alpen zwischen Kalkalpen und Helvetikum. Tonreiche, instabile Gesteine mit Neigung zu Rutschungen. Die zone bildet in Oberbayern die den Kalkalpen vorgelagerte Kette niederer Waldberge.

Forstgesetz

Gesetz vom 28. März 1852

Forstrechte

sind dingliche Rechte des bürgerlichen Rechts auf Nutzungen des Waldes, d. h. auf die wiederkehrende Entnahme oder Lieferung von Walderzeugnissen. Sie sind im Gegensatz zu ↑Prekarien durch Grundbucheintragung gesichert.

Forstrechtegesetz, bayerisches

Bayern besitzt seit 1958 als einziges Bundesland ein eigenes Forstrechtgesetz (FoRG). Darin werden auch die Heim- und Almweiderechte beschrieben.

Forstrechtskataster

Beschreibung der bäuerlichen Rechte bzw. der forstlichen Belastungen wie Weiderechte, Hüttenhaltungs- und -beholzungsrechte, Streunutzungsrechte, Wasserbezugsrechte, Auf- und Abtriebsrechte, Schneefluchtrechte

Forsttaxe

Forstgebühr

Fotzhobel

Mundharmonika

Fratten

Haufen von geschwendetem Holz

Freiberge

Gemeinschaftswald, in dem die Bauern ihren Eigenbedarf decken durften

Freies Eigen

bäuerlicher Besitz, der von keinem Grundherrn abhängig ist, nur dem Gerichtsherrn abgabe- bzw. scharwerkpflichtig ist

Freistift

Schlechtestes bäuerliches Leiheverhältnis mit beidseitiger jährlicher Kündigungsmöglichkeit

Freiweiderecht

das Recht zum Viehaustrieb auf Freiweiden ↑„ohne Hirt und Stab“ (d. h. ohne Behirtung)

Fremdvieh

Auch: Pensionsvieh, Zinsvieh und Annehmvieh u .ä. Nach dem Bayerischen Forstrechtegesetz ist der Auftrieb von erlaubt (s. a. ↑Lehnviehbauer)

Fristen

wiederkehrende Zahlungen

Frondienste

Herrendienste für den Grundherrn: Stellung von Fuhrwerk und Mann, Treiberdienste für die Jagd, Unterkunft und Verpflegung für die Jagdgesellschaft, Halten von Jagdhunden.

Füaschda

Frauenschurz

Futterstall

Vor- und Nachalm, hier wurde im Hebst und Frühjahr das gewonnene Bergheu verfüttert.

Futterwert

Der F. der Alpenpflanzen zeichnet sich gegenüber dem der Talpflanzen aus durch einen höheren Eiweiß-, Fett- und Aroma-Gehalt sowie durch einen geringeren Rohfaser-Gehalt.

G

g'miadn

Versorgung der Almtiere mit Salz und Kleie (Miad, Gleck, Leck)

Gabis

Weißkraut

Gaden

Stockwerk (z. B. 1-gädiges Haus)

Gallustag

16. Oktober. Von diesem Tag an wurde das Vieh nicht mehr auf die Weide getrieben.

Galtalm, Galtalmen, Galtviehalmen

Almen mit nicht melkbarem Vieh

Galtvieh

von „galt“ für trocken, keine Milch gebend, nicht trächtig

Gammer

Almaufseher (bei Klosterbesitz)

Gams

Gämse

Gamsrogei

Küchenschelle

Gatzl

Schöpfkelle mit langem Henkelstiel zum Herausmessen der Milch (Halbliter- und Litergatzl) bzw. zum Wasserschöpfen aus dem ↑ Grandl

Gefüge

Richtung, in die die Hanglage eines Waldes zeigt

Gehäger

Vom übrigen Grund abgetrennte Fläche (z. B. durch Zaun)

Geißalm, Geißalmen

Mit Geißen bestoßene Almen. Insbesondere schwer beweidbare Hochalmen, da Rinder gemeinsame Beweidung mit Schafen und Ziegen meiden. Auch Verkarstung wird auf Schafe und Ziegen zurückgeführt, da sie die Pflanzen bis auf den Wurzelstock abweiden.

Geißfuß

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

Gelack

auch: Gläck. Grenzzeichen, in einen Baum gehauen

Geläckbaum

Mit Markierung versehener Grenzbaum

Gemein, G(e)main

1. bäuerliche Rechts- und Wirtschaftsgemeinde 2. Versammlung der bäuerlichen Landgemeinde 3. Gemeindebesitz an Weide und Wald (s. a. Allmende)

Gemeindealmen

(auch: Körperschaftsalmen): Almen im Eigentum von Gemeinden oder Körperschaften des Öffentlichen Rechts. Meist als Nutzungsgenossenschaften organisiert (vgl. auch ↑ Genossenschaftsalm).

Gemeinschaftsalm, Gemeinschaftsalmen

Alm im Bruchteilseigentum, im Besitz mehrerer Bauern mit unterschiedlichen ideellen Flächenanteilen. Die Kaser befinden sich meist auf einer eigenen Flurnummer und stehen im Privatbesitz der einzelnen Bauern.

Gemischte Almen

Almen mit unterschiedlichen Viehgattungen (↑ Almarten, ↑ Galtalmen)

Genossenschaftsalm, Genossenschaftsalmen

Die Besitzer sind zu Genossenschaften zusammengeschlossen und bewirtschaften die Alm mit ihrem Vieh gemeinsam mit Personal von einer gemeinsamen Hütte aus. – Die Genossen sind Bruchteilseigentümer (ideelle Anteile).

geprügelter Hund

dem Hund wurde ein Prügel um den Hals gehängt, um ihn am Wildern zu hindern

geringeltes Schwein

den Schweinen auf der Alm wurde ein Nasenring eingezogen, damit sie nicht wühlen konnten

geschlachtes Holz

Für höherwertige Verwendungen geeignete, schön gewachsene Stämme

Geschneit

Die beim Abschneiden von grünen Zweigen gewonnene Streu; frische Triebe wurden auch als Viehfutter verwendet.

Gewann

Schmaler Ackerstreifen

Gewannflur

Landschaft mit streifenförmigen Grundstücken

Gilt

(auch: Gült) Naturalabgaben des Grundholden an den Grundherrn (im Unterschied zur ↑ Stift oder zum ↑ Zins, aber auch Leistung von Scharwerken

Gipfel-Alm, Gipfel-Almen

Beste Aussichtslage, touristisch sehr attraktiv, keine Lawinengefahr, aber sehr windig (s. a. Kamm-Alm)

Gläckbeschreibung

Grenzbeschreibung

Gleck

Lockmittel für Tiere aus Salz und Kleie, Miad

Glocken

Dienen dem Zusammenhalt und der Suche nach Tieren. S. a. ↑ Gungerer, ↑ Duschglocke, ↑ Mailänder, ↑ Speisglocke

Gmoas

Im Raum Reit im Winkl für Kahlschlag

Goaß

Ziege, Geiß

Gogel

Bergschaf

Grachbirn

Heidelbeeren

Grachbirndotschn

Heidelbeernudel im Schmalz herausgebacken

Grand

Wassertrog

Grandaushacker

Früherer Beruf: Stellte hölzerne Wassertröge her und reinigte sie von Algen. Betätigte sich oft auch als Almputzer.

Grandl

Behälter im Herd für Warmwasser

Gries

Grober Sand

Griesbeil

Stange mit eisernem Haken zum Auffangen des Triftholzes

Großvieh

Pferde und Rinder

Großvieheinheit (GV)

Dimensionslose Verhältniszahl für die aufgetriebene „Menge“ an Tieren. Wird benötigt, um verschiedene Vieharten und Altersklassen zusammenzurechnen

Growan

Wacholder (Kronawitt)

Grundalm, Grundalmen

Talboden-, aber auch Hochtalalm. Lage auf Schwemmkegeln, Niederterrassen oder Talmoränen. Niederleger oder Vorweide für Mittel- und Hochalmen.

Grundholde

Ursprünglich durch die Huld des Herrn mit einem Gut belehnter Bauer

Gspadl

Spanschachtel, viel verwendeter Aufbewahrungsbehälter

Gungerer

Starke, dunkel klingende Glocke

Guter Heinrich

Verwendung als Wildgemüse und Heilpflanze

H

Haagrinn

Rinne für den Ablauf der Gülle im Stall

Haagtür

Stalltür

Haar

Flachs

Hag

eingezäunte Fläche, auch Viehstall

Halt

1. Weide(-platz) 2. Nachtweide

halten

hüten

Halter

nur Hüter ohne Sennfunktionen (Melken, Milchverarbeitung)

Hangalm, Hangalmen

Am Hang gelegene Alm

Hangrücken-Alm, Hangrücken-Almen

Lage auf Hangleiste, Hochterrasse, Verebnung oder Schulter im Hang

Hangschulter-Alm, Hangschulter-Almen

Lage auf Hangleiste, Hochterrasse, Verebnung oder Schulter im Hang

Hängtischl

Klapptisch

Hanichl

abgestorbene junge Fichte

Hauptdolomit

Wichtige Gesteinsformation der bayerischen Alpen, die hauptsächlich aus Dolomit (Kalzium-Magnesium-Karbonat) aufgebaut ist.

Hauptrecht

ist auf der Alm das Weiderecht, von dessen Ausübung Nebenrechte wie Kaserhaltungs- oder Beholzungsrecht abhängen. Wird das Weiderecht nicht ausgeübt, ruhen die damit verbundenen Nebenrechte

Hausnotdurft

Holzbezugsrechte; Bedarf eines Rechtlers an Bau- und Brennholz

Hauswurz

Heil-, Zauber- und Zierpflanze, schützt angeblich vor Blitzeinschlag

hayen

einen Wald schützen (z. B. durch Verbot der Holzentnahme)

Heimweide

Weide in Ortsnähe mit täglichem Heimtrieb zum Stall

Heinzen, Hoanzen

kleine zugespitzte Fichtenstangen mit waagrecht eigefügten Holzlatten), auf denen das Heu getrocknet wird (Hiefl)

Helvetikum

Gebirgszone, südlich der Molasse mit vorherrschend kreidezeitlichen Gesteinen

Hemmer

weißer Germer (Nießwurz) (stark giftig)

Herhag

Gerichtsgrenze

Heuschloapf

Im Raum Reit im Winkl leichter, tragbarer Sommerschlitten

Heuschrecken

Kommen vor allem in trockenen, steileren Lagen mit offenen Böden vor.

Hexenbesen

kugelige oder buschige Verwachsungen in den Wipfeln von Tannen und Birken

Hiefl

kleine zugespitzte Fichtenstangen mit Ästen, auf denen das Heu getrocknet wird (Heinzen = Fichtenstangen mit waagrecht eigefügten Holzlatten)

Hieflstärke

Maß aus dem Forstwesen. Bis zu dieser Stärke (7-10 cm) dürfen Bäumchen geschwendet werden.

Hintersassen

Grundholden einer Grundherrschaft

Hoamara

(auch Hoaminger): Die Leute daheim

Hoan

Im Raum Reit im Winkl: Heidekraut

Hoanzlbank

Bank mit Klemmvorrichtung zum Schnitzen von Schindeln

Hochalm, Hochalmen

Alm liegt über 1400 m ü. NN.

Hochstaudenflur

Vegetationseinheit mit ein bis zwei Meter hoch wachsenden Pflanzen, die jedes Jahr aus dem Boden austreiben und im Herbst oberirdisch absterben.

Hockplatz

Platz zum Ausruhen

Hoderl

Kleine Heubuckel

Hoffuß

System für die Bemessung der Abgaben eines Hofes. Die Bemessung erfolgte nach der Bonität des bewirtschafteten Bodens (mit dem heutigen Einheitswert vergleichbar)

Hoffußsystem

Wurde 1445 zur Bemessung der Hofgröße eingeführt: - ganzer Hof (Maierhof) - halber Hof (Huberhof, Hube, Manse) - viertel Hof (Lehen) - achtel Hof (Bausölde)

Holler

Holunder

Holzbesuch

Waldweide

Holzbringung

Transport vom Ort der Fällung bis zum Ort des Verkaufs

Holzhay

Waldaufseher

Holzleib

ledernes Oberteil

Hölzler

Bauern, die das Kufholz für die Salzfässer schlugen und die Saline mit Fassdauben und Fassböden belieferten.

Holznotdurft

alles Holz, das ein Bauer für den Neubau und Unterhalt seines Hofes und seiner Almhütte benötigte

Holzstube

Unterkunft mit getrenntem Koch- und Schlafraum

Hörholz

Holz, das bereits geschlagen ist, aber noch auf den Schlägen liegt

Hutzwang

Behirtungspflicht

I

Iffe

Ulme

Ilm, ilme, Ilbm

Ulme

J

Jährling

Jungrind im Alter von 7-8 Monaten bis zur Trächtigkeit

Jahrwerk

Waldfläche, die innerhalb eines Jahres genutzt wird

Jakobi

25. Juli, Halbzeit auf der Alm, Überfahrt vom Hochleger zum Niederleger

Joch

1. Flächenmaß für Wiesen (0,57 ha) 2. Gestell auf Hals oder Kopf der Zugtiere, das diese mit Wagen oder Pflug verbindet. 3. Ochsengespann 4. Bergrücken zwischen zwei höheren Bergspitzen

Joch-Alm, Joch-Almen

Lage im Sattel eines Bergkammes oder zwischen zwei Bergketten (auch Sattel-Alm),

Johannistag

24. Juni. Tag der Überfahrt zum Hochleger.

K

Kaibisechta

Tränkeimer (s. a. ↑ Sechta)

Kaiwe (Pl.: Kaiwe)

Kalb, das jünger als ein Jahr ist (↑ Koim)

Kamm-Alm, Kamm-Almen

Beste Aussichtslage, touristisch sehr attraktiv, keine Lawinengefahr, aber sehr windig (s. a. Gipfel-Alm)

Kammgras

massenhaft auf wenig feuchten Bergweiden

Kar

Gebirgskessel, Mulde

Karalm, Karalmen

Almen, die in einem Gebirgskessel oder einer Mulde liegen

Karst, Verkarstung

Im Regenwasser gelöstes CO2 löst Kalk und führt zu Klüften im Gestein, durch die Regenwasser schnell versickert. Karstgebiete sind deshalb an der Oberfläche sehr trocken mit häufigen Dolinen.

Kasen

Käsemachen

Kaser

Almhütte (aus lat.: casa = das Haus, vielleicht auch aus chaser = Gebäude zur Käseherstellung)

Kaserhaltungsrecht

Befugnis zum Bau und Unterhalt einer Almhütte

Kasten, Kastenamt

von einem Kastner geleitete grund- oder gerichtsherrschaftliche Verwaltungseinheit zur Einsammlung. Lagerung und Verwertung von Abgaben, insbesondere der Getreideabgaben (Vorläufer der im 19. Jh. gegründeten Rentämter)

Klause

Sperrenbauwerk zum Aufstauen eines Baches

Klee

von Bedeutung, da hoher Eiweißgehalt

Kleinhäusler

Angehörige der ländlichen Unterschicht ohne nennenswerten Grundbesitz

Kleintrager, Clain Trager

Bäuerliche Klein-Gewerbetreibende, die zur Ausübung ihres Gewerbes Holz benötigten wie z. B. Schlitten-, Rechen-. Schüssel- und Gabelmacher

Kliebiges Holz

Spaltbares Holz (z. B. für Fassdauben und Dachschindeln benötigt)

Klovieh

Rindvieh (aus: Klauenvieh)

Kobel

Waldarbeiterunterkunft, Gerüst aus Holzstangen, mit Rindenbanen abgedeckt

Kofel, Kobel, Kogel

Bergkuppe

Koim (Pl.: Koima)

Rind das älter als ein Jahr ist, aber noch nicht gekalbt hat (↑ Kaiwe)

Kopfkraxen

Transportkraxe mit zusätzliche Lastenverteilung überkopf (↑ Kraxe)

Kranawit, Kranewit, Kronawitt

Wacholder. Küchengewürz und in der Volksmedizin als Antiseptikum genutzt.

Kraxe(n)

Hölzernes Gestell zum Lastentransport (auch: ↑ Kopfkraxe)

Kreister

Bettstatt auf der Alm, meist auf Strohsack oder Lahnergras

Kreuzhaue

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

Kreuzpickel

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

Krummet, Groamat

Heu der zweiten Mahd

Kuahgangl, Kuahwegl

Treppenartige Ausbildung auf steilen Almflächen, verursacht durch den in der Höhenschichtlinie erfolgenden Weidegang der Rinder. Bremst Gleitschnee und Abflussgeschwindigkeit nach Starkregen.

Kuahlinga

Hüterbuben

Kuchldienst

Kleinabgaben an die Grundherrschaft wie Eier, Schmalz, Hühner

Kugelweiderecht

Das Vieh darf auf benachbarte Weidebezirke einweiden ("kugeln")

Kuglweide

Überschreitung der Weidegrenzen durch das Vieh

Kuhalm

Alm, die mit Kühen bestoßen wird. Die Milch wird jedoch nicht wie bei Sennalmen auf der Alm verarbeitet.

Kuhgras (KG)

1. Umrechnungsschlüssel innerhalb der einzelnen Viehgattungen. Nach dem Bayerschen Fortrechtegesetz (1958) ist: 1 Kuh = 1,0 KG 1 Kalb = 0,25 KG 1 Kalbin = 0,75 KG 1 Schaf, Geiß = 0,2 KG 1 Jungrind = 0,5 KG 1 Pferd = 3,0 KG 2. Almfläche, die zur Sömmerung eines Kuhgrases notwendig ist. Je nach Bodenbonität zwischen einem halben und 10 Hektar

Kuhschelle

Küchenschelle, ein Hahnenfußgewächs

L

labern, labrechen

Laubstreu gewinnen

Lägerflur

L. bildet sich, wo sich Kühe zum Wiederkäuen niederlassen und Dung absetzen. Geürägt von großblättrigen Pflanzen, die nicht abgeweidet werden.

Lahner

Steilhang im Gebirge, an dem kein dauerhaftes Waldwachstum möglich ist, Lawinenhang

Lahnergras

Rasengesellschaft wie Rostsegge, Bergreitgras, Blaues Pfeifgras Lawinengras wird vom Schnee flachgedückt und bildet eine ideale Gleitflächen zum Abgang von Grundlawinen

Laitterbaim

Zur Herstellung von Leitern geeigneten Bäume

Längsstall

Zweireihige Aufstallungsform. Die Tröge liegen in Längsrichtung. Kleineres Fassungsvermögen als ein ↑ Querstall

Lauber

Bezeichnung für die Streunutzungsberechtigten

Laubhütte

Hütte zur Lagerung von Laub

Laubrechen, Laubstrich

Tätigkeit und Recht, auf einer bestimmten Waldfläche (Strich) herabgefallenes Laub ur Stalleinstreu zu sammeln.

Laurentiustag

21. Juli. Bei zweimaligem Legerwechsel Überfahrt vom ↑ Hochleger zum ↑ Niederleger

Layschen

Latschenkiefern, Legföhren

Lehnviehbauer

Bauer, der Vieh bei einem Almbauern in Pension gibt

Lehnviehvertrag

Wegen der ungleichen Verteilung der nutzbaren Almweiden über das Land gibt es Überschüsse an Weideflächen, die es erlauben, Pensionsvieh fremder Almbauern gegen Entgelt aufzunehmen (Weidezins, Grasgeld). Es gibt kaum schriftliche Verträge, da die Vereinbarungen meist per Handschlag geschlossen wurden. Bei MIlchvieh gibt es komplexe Verrechnungssysteme für den Mehrertrag durch die Milchverwertung.

Leibrecht

(auch: Leibgeding) bäuerliches Leiheverhältnis auf die Lebenszeit des Bauern (er) und dessen Angehörige (gegen eine Besitzänderungsgebühr) beschränkt.

Leitnhax

Spitzname für Bergbauern (ein Bein war länger als das andere, weil es immer am Hang unten stand)

Lesesteine

Auf der Alm zusammengelesene, zu Haufen, Wällen oder Mauern aufgeschichtete Steine

Letten

Lehm, Schlamm

Liacht'n

Mundartl. für Lichtweide

Lichtweide

Rodungsinseln im Bergwald. Baumloser Weidebereich (unbestockte Wiese). Mit einem Hektar lässt sich durchschnittlich 1 Rind ernähren (abhängig von der Höhenlage, dem Boden usw). Bei einer Waldweide werden dagegen bis zu 10 Hektar benötigt.

Lidlohn

Dienstbotenlohn

Liquidation

Bestandsaufnahme, Feststellung der Almrechte

Liquidationsprotokoll

Bestandsprotokoll

liquidieren

den Bestand aufnehmen

Loheisen

Stange mit querstehender Schneide zum Entrinden

Loite

Rutsche aus Baumstämmen zur Holzbringung

ludeigen

Flächen im Eigenbesitz, freies Eigentum

Luß, Lüsse, Lisse

durch Los den berechtigten Gemeindemitgliedern zugeteilte Gründe

M

Mähder, Mahder

Wiesen

Maiensäß

mitten im Wald gelegene gerodete Fläche, im Gebirge die im Mai bezogenen Niederalmen. Zwischenstufe zwischen Talanwesen und Alm, teilweise Wede und teilweise Zwischenfütterung im Stall

Mais, Maiß

Holzschläge, Kahlhieb (↑abmaissen, ausmaissen, ↑übermaissen, ↑ Maisalm)

Maisalm, Maisalmen

Besondere und widerrufliche Berechtigung, auf Kahlschlägen (z. B. in den Salinenwäldern) einen Kaser zu errichten. Ziel war, durch Beweidung das Unkraut zwischen den Jungbäumen niederzuhalten, um die Neuaufforstung zu begünstigen. In der Regel nicht vermessen oder verlackt. Obwohl hiermit keine Almgerechtigkeit verbunden war, entwickelten sich aus einigen Maisalmen dauerhafte, noch heute bestehende Lichtalmen.

maisen, maißen

roden, Holz schlagen

Maißhacke

Fällaxt

Maißholz

Buschholz, Reisig

Maisweide, Maisweiden, Maißweide, Maißweiden

Für die Beweidung freigegebene Flächen auf frischen Holzschlägen ohne Schwand- und dauerhaftes Kaserrecht. Nutzung war befristet auf die Zeit, bis die Schläge wieder verwachsen waren.

Malefizhändel, Malefizsachen

schwere Verbrechen

Mankei

Murmeltier

manzen

kastrieren der Stierkälber

Mehlbeutel

wildlederner Beutel für das Mehl, zum Schutz vor Mäusen mittels Schlaufe aufzuhängen

Melchbichel

Hügelkuppe in der Nähe der Alm, auf der die Kühe früher von der Almerin gemolken wurden

Melchsechta

Melkeimer (s. a. ↑ Sechta)

Michaeli

29. September, Datum für den Viehabtrieb

Mies

Moos, Flechten

Millibank

Möbel zum Abstellen der ↑ Millibuttn

Millibuttn

Geschirr zum Heimtragen der auf der Weide gemolkenen Milch

Millifarvin

Milch mit gekochten Teigspatzen

Millisuppn

heiße Milch mit Brotwürfeln

Mittelalm, Mittelalmen

Alm liegt 1100-1400 m ü. NN.

Mittelleger

Übereinander gelegene Almen, die je nach Vegetationsstand (und Jahreszeit) stufenweise von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten bezogen und bewirtschaftet werden (Niederleger, , Oberleger).

Mittertür

Verbindungstür zwischen Vorkaser und Stall

Muas

Schmarrn

muasen

Schmarrn (Muas) machen

Muaser

Gerät aus Eisen zum Schmarrn-Stoßen, muasen = Muas machen (Schmarrn machen)

Muaspfandl

Schmarrnpfanne, ausreichend für eine Portion

Mure

Erdrutsch

N

Nachbarschaft

Gemeinschaft der (rechtstragenden) Bauern im Dorf

Neugereute

Neu angelegte Rodungsfläche im Wald, die nicht auf einem bereits bestehenden Rechtstitel beruhte. Legalisierung meist durch eine entsprechende Zinszahlung

Neustift

bäuerliches Leiheverhältnis, das beim Tod des Herrn erneuert werden musste

Niederalm, Niederalmen

Alm liegt unter 1100 m ü. NN.

Niederleger

Übereinander gelegene Almen, die je nach Vegetationsstand (und Jahreszeit) stufenweise von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten bezogen und bewirtschaftet werden (, Mittelleger, Oberleger).

Normalbestoß

Einheit, die in den 1920er Jahren die Einheit "Stoß" ablöste. Der N. ist die Fläche, die notwendig ist, um eine dreijährige Normalkuh durch 90-tägigen Weidegang in dieser Zeit ausreichend zu ernähren. Als sehr gut kann eine Weide bezeichnet werden, wenn auf einen Normalstoß durchschnittlich 0,7 bis 1 ha kommen

Normalkuhgras

Zahl zur Angabe der Leistungsfähigkeit einer Alm. 1 NKG entspricht der Futtermenge, die eine Kuh während 100 Tagen (= der durchschnittlichen Almweidezeit) benötigt (↑ Kuhgras)

O

o'glahnt

von einer Lawine (Lahn) weggerissen

Oberleger

Teil eines mehrstufigen Systems übereinander gelegener Almen, die je nach Vegetationsstand (und Jahreszeit) stufenweise von unten nach oben und dann wieder von oben nach unten bezogen und bewirtschaftet werden (Niederleger, Mittelleger, ).

Observanz

Rechtsbegriff für örtlich begrenzte Gewohnheitsrechte

Ochsenalm, Ochsenalmen

Alm, die mit Ochsen bestoßen wird

Odel

Jauche

Odelbanzen

Jauchefass

Odelschöpf

Schöpfkelle für Jauche

ohne Hirt und Stab

↑ Freiweiderecht auf Heimweiden und Almen

Oim

Siehe: Alm

Öschta

Gatter

Ötz, Öz, Etz

eingezäuntes Weideland auf lichten Waldflächen, ohne Schwand- und Kaserrecht, das meist in unmittelbarer Nähe der zugehörigen Güter lag.

P

Pachtalm, Pachtalmen

Grundflächen im Eigentum des Staates oder von Großgrundbesitzern, zur Nutzung an Almbewirtschafter verpachtet

pecheln

Anreißen der Bäume zur Harzgewinnung

Peltzen

Junge Obstbäume Veredeln von Obstbäumen

Pertinenzien

Mit einer Hofstelle verbundene Nutzungsrechte

Pflanzengesellschaften

Auf bestimmten Böden finden sich dieselben Arten () wieder.

Pinzgauer

Rinderrasse nach dem Pizgau (Salzbureger Land) benannt. Dreinutzungsrind: Wurde also neben Milch und Fleisch auch und vor allem wegen seiner Zugkraft gehalten.

Pirl

Schlafplatz über der Kellertreppe

Plateau-Alm, Plateau-Almen

Alm auf Plateau mit umfassender Aussicht nach allen Seiten

Plochn

(auch: Blachen) Tuch oder Netz zum Heutransport

point, pointl (Roidl)

auch: Peint, Peunt: Von der Allmende und dem Gemeindeviehtrieb abgegrenztes, meist eingezäuntes Grundstück zur landwirtschaftlichen Sondernutzung, z. B. ein zur Gartennutzung vorgesehenes Grundstück.

Portionsweide

Intensive Weidenutzungsform, bei der den Tieren nur das Futterausmaß für einen Tag oder einen Weidegang zur Verfügung steht.

Prekarie

(Lat. precarium): Grundleihe, (erbetene) Nutzungs- oder Rechtseinräumung auf Lebenszeit oder Widerruf. Wird im Gegensatz zu den ↑ Forstrechten nicht im Grundbuch eingetragen und erlischt nach längerer Nichtnutzung.

Prennwidt

Brennholz (Reisig, Kleinholz zum Anheizen)

Privatalm, Privatalmen

Eigentumsalm im Besitz eines einzelnen Bauern

Prügel

Stammstück mit einer Länge von 4.50 m.

Purifikation

„Bereinigung" im 19. Jahrhundert. Der Staat löste alte Weiderechte der Untertanen ab, indem er einen Teil des Waldes den Berechtigten zu deren vollen Eigentum überließ. Den anderen Teil behielt der Staat für sich und erklärte, daß im Staatswald keine Forstrechte mehr bestehen.

putzen

Das Reinigen einer Fläche von Steinen und Gestrüpp

Q

Querstall

Aufstallungsform, bei der die Trogreihen quer zur Firstrichtung verlaufen. Zeichnet sich gegenüber dem ↑ Längsstall durch ein größeres Fassungsvermögen aus

R

Radlbock

Schubkarren

Radltruch

auf einem Rad fahrbare Truhe (wie Schubkarren) zum Transport von Wasser, Odel usw.

Rafen, Raffen

Dachsparren (im Gegensatz zu Pfetten)

Rahmspan

Holz-Span zum Abstreifen des Rahms von der Milch (aus Ahornholz)

Rahmteller

flacher Teller zum Abschöpfen des Rahms

rainen

abgrenzen, an

raiten

eine Alm pflegen (reuten, schwenden, absteinen)

Ramsen

Bärlauch

Rauch

eigener Herd, Haushalt

Rauchhaber

Feuerstättenabgabe in Form von Hafer

Rauchhuhn

Feuerstättenabgabe in Form von Hühnern

Rauchpfund

Feuerstättensteuer

Rauschbrand

gefährliche Tierseuche. Bei gefährdeten Almen ist Schutzimpfung Vorschrift.

Rechtler

Hof mit Nutzungsrecht (Weide-, Holzrecht) auf fremden Ländereien

Rehm

Heulager auf der Alm für Besucher (oberhalb des Stalls)

Reibn

Kurve, Wendung (von reiben = drehen, wenden)

Reifengewächse

Baum- und Straucharten, deren Zweige und Ruten zur Herstellung von Fassreifen geeignet waren

Reislehen

Hof, auf dem eine Kriegsdienstpflicht ruhte

Retzel

Schmarrn, Mehlspeise

Rial

(auch: Rihrl) Polster zur Unterlage von Kopflasten wie das Almfachtl (Holzschaffl zum Tragen von Butter und Käse)

Riese

Rutsche aus unbehauenen Baumstämmen (s. a. Loite)

Rinderblume

prächtiger, rotgelber Korbblütler oberhalb 1200 m

Rinderrecht

↑ Gegenreichnis für die Erlaubnis der Beweidung von Maisalmen, aber auch anderer Flächen

ringeln

Metallringe in die Nasenlöcher der Schweine einziehen, um ein Wühlen auf der Alm zu verhindern

roden

Beseitigung von Wald zugunsten einer anderen Bodennutzungsart. Im Gegensatz zum ↑ schwenden wird hierbei auch der Wurzelstock entfernt.

Rofan

Murenhang

Rogei

Kuhschelle

Rossalmen

Mit Pferden bestoßene Almen

Rüahmilli

Buttermilch

Rüahrat

Rahmmenge, die sich zur Verbutterung lohnt

Rührkübl

Drehbutterfassl im Gegensatz zu Stoßbutterfassl

Runse, Runsen

Natürlich unbewaldete Wasser-, Lawinen- und Gleitschneerinne am Steilhang

S

Sacher

Schilfgras

Salbuch

(auch: ↑ Urbar, ↑ Traditionsbuch ): Verzeichnis von Grundstücken, Rechten und Verbindlichkeiten

Salzmaier

höchster Beamter einer bayerischen Saline

Salzmayer

Aufsichtsbeamter über die Salinenwälder

Sapi

Kräftiges hakenförmiges Eisen an einem kräftige Stiel zur Holzbringung

Sattelalm, Sattelalmen

Lage im Sattel eines Bergkammes oder zwischen zwei Bergketten (auch Joch-Alm),

Saum

Ladung eines tieres (250 Pfund)

Saumstadel

Unterstand für Saumtiere

Schafalm, Schafalmen

Almen, die mit Schafen bestoßen werden. Insbesondere schwer beweidbare Hochalmen, da Rinder gemeinsame Beweidung mit Schafen und Ziegen meiden.

Schaff

Holzbottich

Schafgarbe

Korbblütler bis in große Höhen, vom Vieh nur in kleinen Mengen gefrssen

Schafheu

Schachtelhalm

Schafzunge

Schafgarbe

Scharlach

Giftschierling

Scharling

Wiesenschierling (giftig)

Scharschindeln

Genagelte Schindeln im Gegensatz zu Legschindeln

Schawa

Arbeitsschurz

Scherm

1. Einfacher Notstall, bei dem die windabgekehrte Seite offen ist 2. Rückwand von Ställen

Scherwies

Maulwurfswiese

Schinderlatsche

Alpenrose

Schlag

gerodete Waldfläche

Schläge

1. Weideunterteilung einer Alm 2. Stück Vieh, GVE etc.

Schlagweide

frisch gerodete Waldfläche zur Beweidung freigegeben (↑ Maisalm)

Schlatt

Schilfgras

Schlottervieh

widerrechtlich und unbehütet aufgetriebenes Vieh

Schlupf

enger Durchgang

Schmalvieh

Schafe und Ziegen

Schmalzalm

(von Schmalz = ertragreicher Grund:) Alm mit guten Futterpflanzen wie z. B. Frauenmantel

Schneeballen

Schmalzgebäck

Schneeflucht

Unterhalb der eigentlichen Almen gelegene geschützte Plätze als Ausweiche bei Schneefall

Schneefluchtrecht

Recht von hochgelegenen Almen bei Schneefall kurzfristig auf eine darunter liegende Alm bzw. Weidefläche ausweichen zu können.

Schneetälchen

Mulden in denen Schnee liegen bleibt (enthält eigene typische Flora)

Schneetanner

Lawinenschutz (Mauer)

schneiteln

Abschneiden grüner Zweige zur Streu- oder Futtergewinnung Frühere Nutzung von Futterbäumen wie Esche, Linde, Ahorn, Ulme, Hasel als Notfutter bei Schneefällen oder getrocknet als Winterfutter

Schnoat

Getrocknetes Laub als Futter (↑ schneiteln) auch Scheide für Messer oder Sense

Schokoladenbleame

Kohlröschen

Schöpsernes

Schaffleisch

Schotten

Käse von der Buttermilch (s. a. ↑ Zieger)

Schouererkrai

Mistrechen

Schourer

Almmist. Auf der Alm gab es keine Einstreu. Der wurde mit der krai (Mistkralle) aus dem loch nach draußen geschoben.

Schourerloch

Öffnung in der Stallwand zur Entfernung des Mistes

Schuttfluren

Kaum beweidbare schüttere Vegetation auf Gesteinsschutthalden

Schwaiger

Betreiber einer Schwaige

Schwaighof, Schwaighöfe, Schwaige, Schwaigen

Milchwirtschaftshof. Der Grundherr stellte bei der Gründung einer S. gewöhnlich dem Grundholden 6 Kühe zur Verfügung. Schwaigen waren zinspflichtig: meist 300 Käse a 1/2 kg mussten dem Grundherrn jährlich geliefert werden.

Schwandrecht

Recht, auf einer Alm zu schwenden (Aufwuchs zu beseitigen)

Schwarzwald

Wälder, in denen Nadelholz überwiegt

Schwendaxt

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

schwenden

Beseitigen von Bodenbewuchs ohne Entfernen der Wurzelstöcke (vgl. ↑ roden) zur Freihaltung der verlackten Lichtweideflächen (mechanisch oder mittels Feuer)

Schwendgeräte

Werkzeuge zum Schwenden, wie z. B. ↑ Schwendaxt, ↑Sensenaxt, ↑ Erlenkarst, ↑ doppelte Reuthaue, ↑ Ampferspaten, ↑ Kreuzhaue,↑ Kreuzpickel, ↑ Geißfuß

Schwerstangen

Holzstangen, auf denen Schwersteine aufgelegt wurden, um das Holzschindeldach vor Sturmschäden zu schützen

Schwingel, Schwinge, Schwing

halbschalenförmiger großer Korb

Sechta, Sechter

1. Wasserschaff 2. Eimer (s. a. ↑ Melchsechta; ↑ Kaibisechta) 3. hölzernes Melkgefäß

Seich, Seicher

Sieb (Raum Reit im Winkl)

Seidelbast

tritt in der Nähe von Almhütten und an viel begangenen Wegen auf (giftig)

Senn, Senner, Sennin, Sennerin

Almperson, die mit Milchwirtschaft zu tun hat, also die Milch zu Butter, Käse oder Topfen verarbeitet im Gegensatz zum Halter = Hüter.

Sennalm, Sennalmen

Mit Kühen bestoßene Alm, wobei die Milch vor Ort verarbeitet wird.

Sensenaxt

Spezialwerkzeug zum ↑ Schwenden

Servitut

grundbuchamtlich zugesichertes Recht auf Weide, Streu, Holz, Viehdurchgang auf fremdem Grund u. a.

Servitutsalm

(auch: Berechtigungsalm): Alm in staatlichem Eigentum, Bewirtschaftung durch Bauern mit dem Recht, mit einer vorgegebenen Anzahl Vieh innerhalb einer bestimmten Weidezeit zu wirtschaften. Zu unterscheiden ist bei den S. zwischen 1. schwendberechtigten und 2. nur begünstigten Almen ohne Schwendrecht (↑ Maisalmen)

sömmern

Vieh im Sommer auf der Alm halten

SPA

Vogelschutzgebiete des europäischen Netzes Natura 2000

Spaltstamm

Aus Spaltstämmen werden Zäune hergestellt. Es andelt sich um Stanhenhölzer

Spanfarche

Kiefernstamm zum Herstellen von Kienspänen

Spear-Kas

Fettarmer Käse (Reit im Winkl)

Specke

ein aus Reisig oder Knüppeln gebauter Weg

Speik

Baldrianpflanze, gedeiht vor allem auf Hochalmen

Speisglockn

große, gegossene Glocke mit hellem Ton

Spinner

als Saugkalb beschnittene Stiere

Spirke

Legföhren-Art

Staffelbetrieb

Mehrere nacheinander beweidete Nutzungsstockwerke bei größeren Höhendifferenzen. Heute maximaldrei Stockwerke, in früheren Jahrhunderten bis zu 10.

Stammstecken

Dünnes Rundholz, das zum Bau von Zäunen genutzt wurde. Hierzu musste das Holz gespalten werden. Die Verwendung ganzer Stecken galt als Holzverschwendung und war verboten.

Standweide

Beweidung ohne Staffel. Gezäunte Weide ohne Aufsichtspersonal. Das Vieh steht den ganzen Sommer auf dieser Weide. Nachteil: Die Tiere fressen selektiv. Auf den verschmähten Flächen stellen sich schlechte Futtergräser ein (Borstgras oder Rasenschmiele), Weideunkräuter breiten sich aus

steinpalfig

Felsig (von Palfen, einem überhängenden Felsstück)

Stift

Geldgebühr bei der Neuverleihung eines Anwesens, jährlich wiederkehrende Anerkennungsgebühr

Stiftbrief

1. Verbriefung des Besitzrechts durch den Grundherrn. Der S. verbleibt beim Grundholden, der Grundherr erhält einen Reversbrief. 2. Stiftungs- oder Schenkungsurkunde

stimmeln

Abschlagen der Äste von Stämmen zur Verwendung als Streu in den Ställen (s. a. Daxstimmelrecht)

Stockrecht

Gebühr, die beim Einschlag an den Grundherrn zu zahlen war

Stosser

Ausdruck für junge Schösslinge in Schlagflächen

Stotzen

Käse- und Milchgefäß

Streu, Strah

Einstreu aus verschiedenen Arten: Laub-, Nadel-, Gras-, Schilf, Filz-, Schneitel-Streu (Zweige)

Strich

Schmale, meist senkrecht zum Hang gelegene Fläche

Stutzen, Stutzerl

Gewehr

T

Tagwerk

1 bayerisches = 3.407 qm = 0,34 ha

Talschlussalm, Talschlussalmen

Alm am hinteren Ende von Hoch- oder Seitentälern, oft arenaartig von der Mulde die Hänge hinaufreichend.

Taumantel

vor allem an fetten Stellen, als Mähfutter gefragt

Täxen

Äste und Zweige von Nadelbäumen

techeln

auch: decheln) - Schweineaustrieb in die Wälder

Teiggaz

(auch: Doagazzl) Teigschüssel, Holzgeschirr (meist aus Ahorn)

Terzen

im dritten Jahr beschnittenen Stiere

Topfen

Quark

Trag

früher: Buttermenge, die wöchentlich ins Tal gebracht wurde

Trat

auch: Trad, t früher: Waldweide, heute: Viehweide, Heimweide

Trett

siehe: Dread, Dred

Trift

1. Flößung 2. Triebweg 3. Beweidungsrecht 4. Weidegebiet

Troad

Getreide

Trocknis

Borkenkäferbefall

Tutten

Euter

übermaissen

Einschlagen des Holzes über die eigentlich vorgesehene Schlagfläche hinaus

überrollte Alm

vom Steinschlag heimgesuchte Alm

U

Umtriebsalm

Auch Wechselalm. Staffel mehrerer Almen. Meist behirtet. Vorteil: Die Weide wird besser genutzt. Selektives Fressen wird vermieden und damit auch das Verkrauten der Alm.

Umtriebsweide

Mehrere, durch Zäune getrennte Einschläge werden im Weidewechsel (Umtrieb) genutzt.

Unholz

minderwertiges Holz, Restholz

unter behütem Stab

Umschreibung der Verpflichtung zur Behirtung.

Urbar

1. Verzeichnis der Untertanen, des Grundbesitzes, der Erträgnisse und Rechte eines Grundbesitzes (s. a. ↑ Salbuch) 2. zinstragendes Gut

Urbarsalm, Urbarsalmen

Vom Landesherrn zu Erbrecht erhaltene Alm; auf der ausgemarkten oder verlackten Fläche durfte geschwendet werden.

Urbarsbauer

landesherrlicher Grunduntertan, der seine Abgaben an den landesherrlichen Kasten (↑ Kastenamt) liefert

Urbarsgerechtigkeit

bäuerliches Leiheverhältnis gegenüber dem Landesherrn (Urbarsbauer)

Urmais

Die erste Schlagfläche, mit der der Hozschlag in einem noch unberührten Wald eröffnet wurde.

V

Veitstag

15. Juni; Datum für den Viehauftrieb in die Wälder nach dem Waldstrafenregulativum 1753

Verkarstung

Siehe Karst

verlacken, Verlackung

Sichtbare Abgrenzung von Grundstücksflächen in der Natur durch Kennzeichnung von Grenzbäumen (↑auslacken).

Verlackungsprotokoll

In einem wurde die Abfolge der Grenzmarkierungen dokumentiert.

Vertragsweide

Vom Staat über Weidevertrag vergebene Weidefläche

Viehgangln (auch: Kuahgangl)

Treppenartige Ausbildung auf steilen Almflächen, verur-sacht durch den in der Höhenschichtlinie erfolgenden Weidegang der Rinder. Bremst Gleitschnee und Abflussgeschwindigkeit nach Starkregen.

Viehscheid

Beim Almabtrieb wird das Vieh der verschiedenen Eigentümer "ausgeschieden".

Voralm

Vor- und Nachweide unterhalb der eigentlichen Almstufe

Vorkaser

Wohn- und Schlafbereich des Almpersonals

Vorweiderecht

Ein (auch: "Vorgrasrecht") berechtigte zu einer sehr unterschiedlich geregelten aber stets kurzfristigen Beweidung einzelner Weideplätze vor dem allgemeinen Almauftrieb (Gegenteil: Nachweiderecht).

Vouhaagl

(auch: Vihaagl) (> vou oder vi = vor und haagl = kleiner Zaun) – zentraler, sauberer, eingezäunter Platz vor und seitlich der Almhütte. Alles, was innerhalb des Vorzaunes sich befindet, gehört begrifflich zum Vihaagl oder . Auch ein aufgeständerter Austritt (Altan) gehört dazu.

W

Wachslaab

Stechpalme, Hartlaubgewächse

Walber

Heidelbeere

Waldansage

Bei der wurde die einzuschlagende Holzmenge festgelegt.

Waldweide

Extensive Weidefläche, die mit meist lockerem Wald bestockt ist. – Fläche im Wald, auf die Rinder getrieben wurden, um mit dem Laub niedrig hängender Zweige bzw. von Jungbäumen ihren Futterbedarf zu decken, Waldfläche, auf der sich im Herbst Schweine von Bucheckern und Eicheln ernähren konnten.

Warb

Sensenstiel

Wassergrand

(auch: Grandl): in den Holzofen eingelassener Wasserbehälter

Weibafeind

Pflanze mit Dornen

Weidedienstbarkeiten

Recht, in benachbarten fremden Wäldern (Staatsforsten) ein Weiderecht auszuüben. Oft sind nur die Almhütten im Privateigentum, während die Weide auf fremdem Grund und Boden ausgeübt wird ("iura in re aliena").

Weiderecht, Weiderechte

1. Recht, die Weide auf fremden Grund ausüben zu dürfen 2. rechtliche Begrenzung des zulässigen ↑ Bestoßes für eine Almeinheit

Weiderechtskommission

1960 zum Zwecke der Trennung von Wald und Weide gegründet

Weidling

(auch Weitling): Flache, irdene Schüssel, insbesondere zur Rahmgewinnung

Wiesmahd

Wiese, die regelmäßig gemäht wird (im Gegensatz zur Weide)

Wytweide

Besonders lichte und landschaftlich eindrucksvolle Form der ↑ Waldweide mit vielen Solitärbäumen

Z

z'sammaschaafen

Schafe zusammentreiben

Zaine, Holzzaine

Holzlege

Zieger

aus Buttermilch hergestellter quarkähnlicher Käse (s. a. ↑ Schotten)

Zins

1. Mietzins, Einnahmen aus Grundstücken. 2. Abgabe in Geld oder Naturalien (Lehenszins)

Zuaschloapf

Beilage, Essenszugabe

Zwetschgenbrühe

gewonnen aus Dörrobst (Zwetschgen, Birnen und Äpfel)

Zwy-Gilt

Mit wurde im Strafregulativum von 1753 der zusätzlich zum Strafgeld zu entrichtende doppelte Forstzins für eine unberechtigte Nutzung bezeichnet.

© HGV-Achental
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Home
  • Allgemein
  • Gemeinden
  • Almen und Komplexe
  • Flora
    • pflanzenlexikon
    • Pflanzenfamilien
  • Wörterbuch
  • Quellen
  • team