• Allgemein
  • Gemeinden
  • Almen und Komplexe
  • Flora
  • Wörterbuch
  • Quellen
  • team
zurück | Home › Almen und Komplexe › Ertlalm

Ertlalm

  • Objekt­definition
  • Objekt­beschreibung
  • Geschichte
  • Nutzung
  • Natur
  • Kultur
  • Dokumente
aktiv
Alm
Ertlalm

Der Name geht auf den Besitzer (Stand 2018), den Ertl-Hof in Rottau zurück.

Grassau

Rottau

1746

Geigelstein-Kampenwand

Komplexzugehörigkeit

Erlbergalm (Komplex)

Lage

Mittelalm
960 - 1130
990
Längengrad: 47.779031115123
Breitengrad: 12.382369442334

Die exponierte Lage über dem "Rottauer Tal" erlaubt einen freien Blick auf die schroffe Gedererwand im Süden und weiter gegen Osten auf Hochplatte, Friedenrath, Staffen und schließlich bis ins Grassauer Tal!

Quelle: Summerer

Gelände

Süd-Ost
Hang


Das Gelände ist weiträumig, mäßig nach Osten geneigt und durchfurcht von einer Trockenrinne. Eine Kammregion mit lichtem Baumbestand zieht sich vom Erlbergkopf bis zum Schwarzberg. Quelle: oelkers

gut

Flächen

0,00 ha
0,00 ha

Gebäude

Kaser

1

Das Erdgeschoss des Kasers ist aus Stein, das Obergeschoss in Blocbauweise errichtet. 21,5 x6 m

Der Kaser ist mit roten Ziegeln gedeckt.

gut

Stall

1

Der Stall ist westseitig in den Kaser integriert.

gut

Entwicklung

1584

Quelle: grundbuch-1584

Die heutige Alm ist als eine mit Zaun umfangene, gegen 10 Tagwerk große Oetz oder Bergwiese "der Oehrlberg genannt" vorgetragen. Auch zwei Futterstadl waren vorhanden.

Im Jahr 1830 wurde ein Liquidationsprotokoll erstellt. "Niederalpe Oehrlberg oder Kronalpe" wurde die Alm damals genannt. Auch jetzt war die gesamte Alm von einem Zaun umgeben; eine Vermarkung hatte 1820 stattgefunden. Es handelte sich jetzt um eine "geschlossene Urbarsalpe ohne Waldweide" mit rund 48 Tagwerk auf der Marquartsteiner Seite und rund 10 Tagwerk auf der Aschauer Seite. Für die Benutzung des Marquartsteiner Teiles dieser Alm musste von beiden Almfahrern zusammen jährlich ein Betrag von14 Kreuzern entrichtet werden. Jedem der beiden Almbesitzer wird die Hälfte der Almfläche zugeschrieben.

Da das Eigentum an diesen beiden Flächen endgültig erst mit der Ablösung des Grundobereigentums an den Ertl und den Schwaiger überging, mussten sie sich 1830 noch an die Vorgaben des Salinenamtes halten: Jeder durfte nur so viel Vieh auftreiben, wie er auf seinem Gute überwintern konnte, das waren für jeden im Schnitt 16 Rinder. Die Weidezeit ging vom 15. Juni bis zum 8. September.Im Jahr 1965 hatte einer der beiden Almbauern auch noch Kühe auf der Alm, die von einer Sennerin versorgt wurden. Die beiden Anteile waren abgezäunt.         Quelle: der-almbauer Ausgabe Juli 2013, liqu.prot.-1830-forstamt-ruhpold

Baugeschichte

Eine Renovierung des Kasers erfolgte 1987 und 2013 wurde das Dach erneuert.

Quelle: Gabriele Mayer, Ertlbäuerin, 2017

Rechtsgeschichte

Rechtsstatus

Gemeinschaftsalm

Eigentümer

In der Oetz-und Mahderbeschreibung des Pflegegerichts Marquartstein heißt es, dass Michael König vom Schwaigergut und Joseph Ertl am Ertlgut zu Rottau "diese eingezäunte Oetz auf Urbarsgerechtigkeit als eine Alpe benutzen und dass jeder daselbst einen Kaser besitze."  

Quelle:

oetz--und-maehderbeschreibung

Almbauer

Franz Mayer

Ertlhof in Rottau

Nutzungsberechtigter

Infrastruktur

Zu Fuß, Schlepper, PKW, LKW Hofentfernung: 7km

Forststrasse

Holzheizung

Stand 2017

Art der Nutzung

Die Alm wird vom Talbetrieb aus behirtet.

Almwirtschaft

Galtalm
Ja
Nein

Historischer Bestoß

2017
23
23

Bestoß Statistik

Tourismus

Die Alm wird nicht touristisch genutzt.

Almleute

Vor dem 2. Weltkrieg war Anna Kesslinger, das Fetzn-Nandl, als Sennerin auf der Ertlalm. Sie war die Schwester der damaligen Ertl-Bäuerin Ursula Weißenbacher.

Während des Krieges und bis 1947 war Maria Mayer, Ertl-Tochter und spätere Bäuerin als Sennerin tätig.

Von 1947 bis ca. 1949 war Anni Mühlauer Sennerin, die Mutter von Olga Spiel, der bekannten Almbuch-Autorin und Sennerin auf verschiedenen Almen.

Von ca. 1949 bis 1972 war Therese Wagner, die Eder-Tres, als letzte Sennerin auf der Ertlalm (siehe unter Bilder).

 

Ertl-Bäuerin Gabi Mayer 2018

Almromane

Gabriele Mayer

 

Ertlbäuerin Gabriele Mayer erzählt 2017 eine Anekdote, die sie von ihrer Schwiegermutter Maria Mayer immer wieder gehört hat:

Diese war als junge Frau zusammen mit Magdalena König vom Schwaigerhof Sennerin auf den Erlbergalmen, als nach Kriegsende am 5.Mai 1945 plötzlich amerikanische Soldaten auf die Alm kamen. Sie suchten nach versteckten Soldaten, Waffen und brauchbaren Gegenständen. Als sie auch das Fernglas der Schwaiger Leni entdeckten und mitnehmen wollten, weinte diese ganz herzzerreißend und versuchte die Soldaten mit den Worten:"Ja, ich immer so viel Heimweh, immer Mama schauen!" doch noch umzustimmen. Die Soldaten hatten tatsächlich Mitleid mit der jungen Sennerin und gaben ihr das heißgeliebte Fernglas zurück, mit dem sie beim Hinunterschauen auf den elterlichen Hof schon so oft ihr Heimweh gestillt hatte.

 

Almgedichte

Gabriele Mayer

Gabriele Mayer, Ertl-Bäuerin, verfasste dieses Gedicht 2015 anlässlich der Almenausstellung des Heimat-und Geschichtsvereins in Grassau.

Gedanken über die Alm

 

Jedes Frühjahr wissen die Viecher und Leit,

es geht auf die Alm, es ist wieder soweit!

Da wird der Kaser putzt, der Zaun repariert,

und de Glocken gricht,

gschaut, ob sonst alles rundrum in Ordnung ist!

Auch das Weihwasser darf nicht fehln,

damit der Herrgott gibt seinen Segen.

Ist man dann oben zur Arbeit oder zur Rast,

spürst Du, dass was ganz besonderes

Dein Herz erfasst!

Drum müssen wir Bauern unsere Almen

in rechtem Maß beschützen, damit sie auch

den nächsten Generationen nützen!

Historische Karte in BayernAtlas aufrufen
© HGV-Achental
  • Datenschutz
  • Impressum
  • Home
  • Allgemein
  • Gemeinden
  • Almen und Komplexe
  • Flora
    • pflanzenlexikon
    • Pflanzenfamilien
  • Wörterbuch
  • Quellen
  • team