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Hefteralm

Hefteralm Grassau
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Alm
Hefteralm

Die Alm gehörte seit frühester Zeit zum Hefteranwesen in Grassau.

Hefterholzbichl
Holzbichlalpe
Grassau

Grassau

Flurnummer des Kasers: 2532

Geigelstein-Kampenwand

Lage

Niederalm
840 - 1050
1020
Längengrad: 47.776142450608
Breitengrad: 12.419301509726

Westlich von Grassau. Erreichbar von Grassu / Kucheln über Strehtrumpf zur Hefteralm. Gehzeit ca. 2,5 -3 Stunden.

Die Hefter-Alm liegt eingebettet nordöstlich des Staatswaldes unterm Staffen und dem Einöderberg. Die sonnigen Weiden sind ideal für die Sommerweide. Sie grenzt südöstlich an die Bilzenalm, südlich an die Hufnagl- und an die Wimmeralm, westlich an den Staatswald und nördlich an die Frauenalm des Moier in Rottau. (Huber)

Gelände

Süd-Ost
Hang

Verschneidung von Staffen und Einödberg mit leicht geneigten bis mittelsteilen Hängen. Von einem nach Süden verlaufenden Kammrücken des Einöder Berges mäßig nach westen abflachender, breit gefurchter Hang von stattlicher Ausdenhnung. (Oelkers S.38)

Die Weideflächen sind in einem guten Zustand.

Flächen

1917
42,70 ha

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

2014
41,00 ha

Quelle: Interreg IV A

1911
41,75 ha

Laut Kaufvertrag vom 10. Januar 1911 durch die Pferdegenossenschaft Traunstein sind die Weideflächen wie folgt angegeben:

2530 Alpenlichte, Weide zu  . . . . . . . . . . 18,818 ha

2533 Alpenanger, Wiese zu . . . .. . .. . .. . . 1,394 ha

2534 Alpenlichte, Weide zu . . . . ... . . . . .13,629 ha

2538 Weide zu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .  7,908 ha

Quelle: Huber

2015
43,60 ha

Quelle: Interreg IV A

nicht abgelöst
1,01 ha
1911

Laut Kaufvertrag von 1911:

2531 Alpenhölzl, Waldung mit Weide . .   1,015 ha

Gebäude

Kaser

1

Stattliches, aus Naturstein gebautes und verputztes Almgebäude. Das Dach stellt einen "Walm" dar, wie er im Pongau und im Salzburgerland zu sehen sind. Dies begründet sich aus der früheren Zugehörigkeit zum Bistum Salzburg. Ein Viehstall befindet sich im Almgelände, ein neues Backhaus unmittelbar am Almgebäude. Grundriss Alm:16,5 x 13,4 2 Rosshütten 1 Kuhstadel Haus auf winziger, eingeschlossener Almlichte mit sehr eingeschränktem Chiemseeblick. Quelle: Webseite der Alm)

Der Kaser ist mit Ziegel eingedeckt.

Das Gebäude und alle Objekte sind in sehr gutem Zustand (2016)

Stall

3

Der Kuhstall befindet sich am Bergriegel des südl. Ausläufers des Einöder Berges und ist um 2001 gebaut worden.

Für Pferde gibt es zwei Rosshütten, eine mit den Grundmaßen 9 x 8 m die andere mit 7 x 6,6 m

Der Zustand aller Gebäude ist sehr gut.

Sonstige Gebäude

In unmittelbarer Nähe zur Alm wurde ein neues Backhaus errichtet.

Entwicklung

1100

Oelkers nennt als Ersterwähnung die Jahreszahl 1100, gibt aber keine Quelle an. (Oelkers S.38 )

 

Die Hefter-Alm ist mit 42,70 ha die größte der Grassauer Almen. Sie gehörte ursprünglich zu dem Besitz des Gasthofs „zur Post“ in Grassau. Bereits 1609 wird ein Hans Hefter als Besitzer der Gastwirtschaft erwähnt. Nach der Steuerbeschreibung von 1612 besitzt Hans Hefter eine Taverne und das Anwesen mit Alm, sowie das Schenk- und Zapfrecht als Freistift des Augustinerchorherrnstift Herrenchiemsee. Nach dem Stift- und Gültbuch des Kastens Marquartstein wird als Nachfolger Balthasar Hofmann notiert. Ab 1683 geht der Besitz an die Familie Schwarzenbeck, die bis 1909 im Besitz des Gasthofs „zur Post“ ist, zu welchem die Hefter-Alm gehörte. Von den Schwarzenbeck wurde bereits 1831 der geräumige Kaser in Natursteinbauweise errichtet.

Es ist erstaunlich, dass sich über die Jahrhunderte in Grassau für „die Post“ immer der Name

„beim Hefter“ erhalten hat.

Am 19.5.1909 wurde der gesamte Besitz an Sebastian und Regina Garnreiter um 205000 M verkauft. Diese lösten den gesamten Besitz auf und verkauften die Hefter-Alm an die Pferdezuchtgenossenschaft Traunstein. (Huber)

Baugeschichte

1612

1831

1831

Die damaligen Besitzer Schwarzenbeck haben 1831 den geräumigen Kaser in Natursteinbauweise errichtet

Das Walmdach stellt für eine Alm eine Besonderheit dar.

Rechtsgeschichte

Rechtsstatus

Berechtigungsalm

Laut Steuerbeschreibung von 1612 gehört das Hefteranwesen in Grassau zum Augustinerchorherrenstift Herrenchiemsee als Freistift. Die Alm selbst wird erst in der Steuerbeschreibung von 1721 zum Hefteranwesen als Leibrecht gehöriend erwähnt. Quelle: Breit S. 177

Eigentumsalm

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

Eigentümer

SonstPrivatperson

Hans Hefter

Hefter, Gasthof zur Post, Grassau

SonstPrivatperson

Fam. Schwarzenbeck

Hefter, Gasthof zur Post, Grassau

SonstPrivatperson

Sebastian und Regina Garnreiter aus Grafing b. Ebersberg

Pferdezuchtgenossenschaft Traunstein

Nutzungsberechtigter

Von 1930 gibt es einen Pachtvertrag zwischen der Pferdezuchtgenossenschaft und dem Ski-Club Grassau, für die Zeit vom 1. Okt bis 1.April.

Senner.Renoth Hermann, Grassau

Senner Fanny und Wast Hilger, Grassau

Senner Sepp und Irmi Guggenbichler, Staudach

Infrastruktur

Zu Fuß, Schlepper Hofentfernung: km

Die Wasserversorgung der Hefter-Alm kommt von einer Quelle die etwa 100 m östlich des Kasers der Wimmeralm entspringt. Es gibt eine Grunddienstbarkeitsbestellung vom 12.1.195 mit der das Ehepaar Dögerl, die Besitzer der Wimmeralm, für alle Zeiten gestatten die Quelle zu fassen, alle Erschließungsmaßnahmen hierzu vorzunehmen und das Wasser in geeigneter Weise zum Hefteralmkaser abzuleiten. Quelle: Huber

Die Abwasser werden durch eine moderne Bio-Kläranlage gereinigt

Solaranlage, Gas, Holzheizung

Art der Nutzung

Auf der Alm werden Kühe, Pferde Schafe, Hüner u.v.m.gehalten. Sie ist eine beliebte Einkehr für Wanderer und Biker.

Eigene Herstellung von verschiedenen Käsesorten, Brot, vielen Schmankerln.

Senner: Josef u. Irmine Guggenbichler, Staudach (Bäcker), Tel. 0 171 / 52 66 145

Almwirtschaft

Sennalm, Gemischte Alm
Ja
Nein

Historischer Bestoß

1917
80

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

Tourismus

Die Alm ist eine beliebte Einkehr für Wanderer. Besonders beliebt ist der Käse aus eigener Herstellung.

Almleute

Seit 1990 sind Irmi und Sepp Guggenbichler aus Staudach Senn auf der Hefteralm. Eine ausführliche Beschreibung ihrer Tätigkeit kann man in einem Zeitungsartikel aus der Chiemgauzeitung vom 23./24. September 2017 auf unserer Webseite unter Dokumente / Sekundärliteratur lesen.

Bei der Abfahrt mit den Skiern ist im Jahr 1936 der Wirtssohn Xaver Hilger auf dem Weg von der Hefteralm zum Strehtrumpf tötlich verunglückt. Ein Gedenkstein an der Unfallstelle erinnert an ihn.

Almromane

Sebastian Hilger

Der Arbeitsalltag des Almsenns war hart, wie Sebastian Hilger, Sohn des 1953 eingestellten Almsenns, einmal eindrucksvoll berichtet:

„Meine Mutter ist zwar im Arbeitsvertrag, der mit meinem Vater geschlossen wurde, gar nicht erwähnt, doch nach meinen Erfahrungen hat sie einen Großteil der Arbeitslast getragen. Sie hat nicht nur die Bewirtung der Gäste im Kaser übernommen, sich nicht nur um das Kleinvieh und die Kinder gekümmert, sondern den ganzen Almbetrieb am Laufen gehalten. Die 4 Kühe mussten gemolken und die Milch verarbeitet werden. Das Brot hat sie noch selbst gebacken und das alles in Handarbeit, ohne elektrischen Strom...Mein Vater hatte genügend Arbeit mit der Betreuung der Pferde, dem Jungrind und der Pflege der großen Alm. Ursprünglich war die Alm mit durchschnittlich 45 Rindern (Jungvieh bis zu 3 Jahren) und ca. 25 Pferden (ein- und zweijährigen) belegt. Bis in die siebziger Jahre wurde über den Strehtrumpf aufgetrieben. Die Pferde waren auf der östlichen Seite der Hefteralm – der Rossalm. Es gab drei Stallungen, einen Unterstand im Kaser, eine Hütte auf der Frauenalmseite und eine auf der Einöderseite. So konnten die Tiere immer getrennt eingestellt werden. Bullen durften auf der Alm nicht gehalten werden. Dies war wohl darauf zurückzuführen, dass in früherer Zeit einmal ein Senn von einem Stier getötet wurde“ (Marterl am Staffenweg).

Sekundärliteratur

g-hefter-chiemgauzeitung-23.sept.-2017.jpeg
g-hefteralm-zeitung1927-skihuette.jpg

Bilder

g-hefteralm-gedenkstein-hefter-xari.jpg
g-hefteralm-1931-skigaudi.jpeg
g-hefteralm-ca.1930-skifahrer-vor-der-alm.jpeg
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