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Naderbauernalm

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Alm
Naderbauernalm

Der Name ist auf den Hofnamen zurückzuführen (Nadergut).

Weidenaualm (Grassau)

Die Endung "au" von Weidenau deutet auf feuchtes oder wasserreiches Weideland hin. (Schmeller Wörterbuch)

Grassau

Grassau

2507

Geigelstein-Kampenwand

Lage

Mittelalm
1020 - 1118
1060

Niederleger für die Piesenhauser Hochalm

Längengrad: 47.767117520377
Breitengrad: 12.415690183607

Die Alm liegt etwa zehn Gehminuten oberhalb der Staffenalm, die man mit dem Sessellift von Marquartstein / Niedernfels erreicht. Oder man wandert von Grassau über den Torgraben zur Rachlalm, von dort den Rachlhang aufwärts zur Staffenalm und weiter zur Naderbaueralm.

Gelände

Süd-Ost
Hang
Südöstlich von Grassau, Südosthang am Staffn, leicht ansteigend bis mittelsteil. Warm und windgeschützt

Die nicht sehr steilen, nie ganz trockenen Wiesen sind ein sehr gutes Weideland.

Flächen

1917
5,30 ha

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

2014
5,40 ha

Interreg IV A

1748
2,38 ha

Laut Almbeschreibung von 1748 hat Hans Graf das Nadergut und eine sieben Tagwerk große Bergwiese zu Weidenau. Quelle: bachmann-christoph

1810
4,08 ha

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts betrug die Fläche der Weidenau 12 Tagwerk. Quelle: bachmann-christoph

1850
5,12 ha

Mitte des 19. Jahrhunderts betrug die Almlichte (Fl Nr.: 2508) 15,05 Tagwerk. Quelle: bachmann-christoph

1911
5,44 ha

In der Almbeschreibung von 1911 umfasst die Alm 16 Tagwerk

1952
5,30 ha

In der Almbeschreibung von 1952 wird die Größe der Alm mit 5,3 ha angegeben.

2014
5,30 ha

Angaben nach interreg-iva

2018
6,50 ha

Im Artikel "Stallgespräch auf dem Naderbauernhof" in der Chiemgauzeitung vom 18. Januar 2018 gibt der Bauer Anderl Aigner die Weidefläche mit 6,5 Hektar an.

Gebäude

Kaser

1

Grundriß: 15,2 x 7,2m

Jahreszahl: 1925

Wände: Grundgeschoss Naturstein, ab Kniestock überleistet verbrettert

Eingang auf beiden Gibelseiten

Vouhagl: Vor dem Nordgiebel schlichte Bohlenfläche, mit Brettern umfriedet

Einkerbungen: Kaser-Schild: "Weidenau-Alm, Naderbauer, Niederalm-Hütte"

Angaben nach: agrarkulturerbe

Das Dach des 1925 renovierten Kasers ist mit roten Ziegeln eingedeckt.

Sehr guter Zustand des Kasers.

Stall

1

Der Stall ist zweireihig, mit den Köpfen zur Wand nd wird nach wie vor genutzt. Der Stallboden ist aus Holz. Quelle: bachmann-christoph

Der Stall ist in einem sehr guten Zustand.

Entwicklung

1629

Im Grundbuch 1584 B 5 (Staatsarchiv München) heißt es:

"Gerorg Nader zu Piesenhausen gehört mit dem Grundzins zu Frauenchiemsee, hat darzue ain ainmadige Pergwißen zu Weidenau, mit Zaun umfangen in syben Tagwerchs groß, hat das Erbrecht per 78 an sich erkauft, brauchts zur Albm, und hat darin ain Käser."

Im Häuserbuch von Marquartstein wird Georg Holzner (Nader) in der Zeit von 1629 bis 1658 datiert.

Bock, S. 89

Die Almbeschreibung von 1748 vermerkt, dass Hans Graf auf dem Nadergut zu Piesenhausen eine 7 Tagwerk große Bergwiese zu Weidenau hat, auf die aufgetrieben weren kann und als Alm gebraucht wird. Darauf steht auch ein Kaser.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hat die Weidenau bereits eine Größe von 22 Tagwerk aufzuweisen. Zu dieser Zeit sind zwei Personen berechtigt, die Weide zu nutzen: Andre Hafner, Wimmer von Piesenhausen und Maximilian Zaiser von Nadergut.

Quelle: Bachmann

Im Liquidationsprotokoll von 1830 ist Mathias Zeiser Inhaber des Nadergutes. Der 1/8 Naderhof Erbrechtig ehemals zum Kloster Frauenchiemsee ... besitzt eine Alpe auf der Weidenau und den Zuschlag auf der Hochalpe Sulzfelden...  Quelle: bock S. 88

Im Grundsteuerkataster von 1855 S. 346

Naderbauer Mathias Hafner

"...Weidenau oder Naderbaueralpe...wird betrieben mit 6 Kühen und 9 Rindern vom 1. bis 14. Juni und vom 24. bis 29. September. Alphütte und Alpenlichte Weidenau 15,95 Tagwerk. bock S. 88

Die Weidezeit so zu beschränken lag wohl daran, daß die Weidenau der Niederleger für die Piesenhauser Hochalm war.

1911 erfolgte eine weitere Beschreibung der Alm: derzufolge ist die Alm 16 Tagwerk groß und im Besitz von Anton Aigner, Naderbauer in Piesenhausen. Die Weidezeit ist unbegrenzt, da es sich um eine Eigentumsalm handelt.

Von der Gemeinde Marquartstein wird eine Seilbahn zur Alm gebaut und weiter ein Schlepplift den Hang hinauf, der aber wegen unzureichender Schneeverhältnisse 1986 wieder abgebaut wurde. Durch den Sessellift entwickelte sich aber ein reger Sommerbetrieb, nicht zuletzt auch durch die Startmöglichkeit für Drachenflieger.

Baugeschichte

1900

Obwohl schon 1629 der Kaser im Grundbuch 1584 B5 erwähnt ist und zum Naderbauerhof gehört hat ist das Baujahr des jetzigen Kasers 1900. Quelle: agrarkulturerbe

1925

Renovierung des Kasers, Untermauerung mit Stein. Einbau eines gemauerten Kamins. Zwei Wohnräume.

Rechtsgeschichte

Rechtsstatus

Berechtigungsalm

Die Alm gehörte mit den Grundzins zu Frauenchiemsee. Georg Nader hat das Erbrecht sich erkauft.

breit, S. 89

Berechtigungsalm

Ab 1809 sind zwei Personen berechtigt, die Alm und den Kaser zu nutzen: Andre Hafner, Wimmer in Piesenhausen und Maximilian Zaiser, Nader in Piesenhausen.

Berechtigungsalm

"Das Recht für die Almnutzung stammte vom 1. Februar 1809
(= Erbrechtsbrief). Aufgetrieben wurden vier Kühe und fünf Jungviecher.
Die Weide fand innerhalb eines eingezäuntes Geländes statt." Quelle: bachmann-christoph

Eigentumsalm

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

Eigentumsalm

Infrastruktur

Zu Fuß, Schlepper, PKW, Seilbahn Hofentfernung: 5km

Ab 1958 wurde mit dem Ausbau der Wege zu den Almen auf der Weidenau und weiter auf die Piesenhauser Hochalmen begonnen. Heute sind alle Almen ab Niedernfels über eine Forststraße zu erreichen.

Es besteht ein Nutzungsrecht an einer Quelle, die 300 Meter im Forstgebiet liegt. (Hans Aigner)

Es besteht ein Kanalanschluss an die Staffenalm, von der eine Abwasserleitung bis hinunter nach Niedernfels führt. Von dort Anschluss an die öffentliche Abwasserentsorgung.

Öffentliches Stromversorgung

Die Alm ist über die Staffenalm und die Bergstation der Seilbahn an das Stromnetz angeschlossen.

Art der Nutzung

Die Alm wird nur zur Viehaltung genutzt. Es ist kein Senner oben und die Tiere werden vom Tal aus versorgt.

Almwirtschaft

Galtalm
Ja
Nein

Historischer Bestoß

1809
9
4
5

Im Erbrechtsbrief vom 1. Februar 1809 ist das Recht für die Almnutzung festgelegt. Vier Kühe und fünf Jungtiere durften auf das eingezäunte Gelände getrieben werden.  Quelle: bachmann-christoph

1850
15
6
9

Mitte des 19. Jahthunderts durften 6 Kühe, 4 zweijährige und 5 einjährige Rinder aufgetrieben werden.

1911
20
9
11
2
2

In der Almbeschreibung von 1911 heißt es: Die Alm ist mit zwei Pferden, neun Kühen, 11 Jungviechern und zwei Schafen bestoßen. Die Weidezeit wird wie folgt angegeben: Vom Auftrieb bis 1. oder 15. Juni wird auf der Niederalm geweidet, danach wird das Vieh auf die Hochalm getrieben. Der Abtrieb erfolgt am 15. September auf die Niederalm, wo die Tiere bis Anfang Oktober bleiben können. Quelle bachmann-christoph

1917
25

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

2018

Es werden von Mai bis Oktober Kälber ab 1/2 Jahr gehalten. (Chiemgauzeitung v. 18. Jan. 2018)

Tourismus

Da die Alm sehr nahe zur als Wirtshaus ausgebauten Staffenalm liegt, werden keine Brotzeiten oder Getränke ausgegeben. Der Kaser ist in gehobenem Standard ausgebaut und wird an Privatgäste verpachtet. Im Internet buchbar.

Im Jahr 1972 wurde eine Seilbahn auf die Weidenau und oben ein Schlepplift gebaut. Die Abfahrt ging an der Naderbauernalm vorbei, über den Rachlhang hinunter nach Niedernfels. Wegen Schneemangels wurde der Betrieb des Schleppliftes 1986 eingestellt. Durch den Weiterbetrieb des Sesselliftes herrscht aber ein reger Sommerbetrieb dort oben.

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