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Weitalm (Komplex)

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Almkomplex
Weitalm (Komplex)
Kienbergalpe (Komplex)
Unterwössen

Unterwössen

Hochgern-Hochfelln

Einzelkaser

Gruberkaser
Enziankaser (Weitalm)
Gattererkaser (Weitalm)
Agerkaser (Weitalm)
Moar-Kaser (Weitalm)
Gatterer-Ruhlander-Doppelkaser (Weitalm)
Ruhlander Kaser (Weitalm)
Hochgernhaus (Weitalm)

Lage

Hochalm
1200 - 1700

Oberleger zu den  Agergschwendalmen.

Längengrad: 47.749775817831
Breitengrad: 12.499736148824

Östlich von Marquartstein, SW-Hang des Hochgern, S-Hang des Hochlerch, steil bis mittelsteil

Von Agergschwendt schattige Zufahrt ohne Aussicht

Gelände

Süd-West
Hang

Steile Hangalm mit vorwiegend süd- und west gerichteten Hängen. Malerischer lichter Baumbestand mit formschönen Solitär-Fichten (agrarkulturerbe)

Trotz des heißen, trockenen Sommers 2018 sind die Weideflächen in gutem Zustand mit ausreichend Futter fürs Vieh.

Flächen

1917
70,00 ha

 9 Besitzer haben 130 Rinderrechte. Quelle: Alpen im Bezirk Traunstein, Stand 1917 

1952
62,00 ha

agrarkulturerbe

2021
41,00 ha

Angabe im der-almbauer, Ausgabe Juli 2021, S. 5

Gebäude

Kaser

6

Die sechs Kaser auf der Weitalm haben unterschiedliche Bauweisen. Siehe Einzelkaser.

Hier Bilder und Zeichnungen aus früherer Zeit:

Bild 1: Hochgernhaus und ehemaliger Gattererkaser dahinter.

Bild 2: Der ehemalige Gattererkaser (Zeichnung)

Bild 3: Tischler und Gatterer Kaser (Zeichnung von Ludwig Schkell 1860)

Entwicklung

1512

Ehehaftsrecht im Gericht Marquartstein

Laut Eheschaftsrecht im Gericht Marquartstein von 1512 war die Weitalm bis 1583 "fürstenfrei", d.h. das Weiderecht war nicht nur auf Unterwössener Bauern beschränkt. Quelle: greimel-entfellner-thum-woesssner-almen S. 190

Ab 1583 hatten laut Gilt- und Zinsbuch des Kastenamtes Marquartstein nur noch einige Unterwössener Bauern das Almrecht:

Altweg, Grub, Garb, Loidiller, Seidenfaden, Henauer, Kern, Rieß, Tischler, Seybold, Göllner, Gratzschmid, Gatterer, Watzinger, Schwaiger, Oberndorfer und Bauernschmid

In der Gläckbeschreibung des churfürstlichen Salinenwesens Traunstein heißt es:

„Weitt Albm. Ein hoches gebürg, hat oben dran auf mit Holz aber nach
und nach hinauf erbauten 17 Käserstete welche nach folgenden zu
Underwessen und selbiger Weise bewohneten Marquartstaiinschen Gericht
Underthannnen gehörig, lso
- Christian, iezt Matheus Fux von Khernguett,
- Christian Schmidt iezt Stephan Paumgartner aufm Schmidtguett,
- Grueber iezt Wolf Fez auf Ober Grueb,
- Hanns iezt Jakob Loitieller aufm Loitieller guett,
- Christian Schwaiger iezt Wolf Färbinger aufm Schwaigerguett,
- Andre Gräz iezt Christian Niederperger am Gräzschmidt guett,
- Christian Henauer, iezt Geörg Schwaiger aufm Henauer guett,
- Geörg Altweger, iezt Phillipp Gasteiger aufm Altweger gueth,
- Christian Gärbinger, iezt Wolf Stadler zu Garbmüll,
- Simon Ris, jetzt Wolf Loythiller aufm Risenguetl,
- Abraham Staffner, iezt Christian Loytiller aufm Oberndorfer guett.
- Adam Ruelandt, iezt Hanns Äger aufm Ruelandtgüetl,
- Martin Gatterer, iezt Hanns Weiss aufm Gatterergüetl,
- Hanns Seyboldt aufm Seyboldtgüetl,
- Christ: Tischler und Andre Loythiller aufm Tischlergüettl.“

Laut Ötz- und Mahderbeschreibung sind 13 Untertanen aus Unterwössen zum Blumbesuch berechtigt, zusätzlich noch vier, aber ohne Kaser.

Im Liquidationsprotokoll von 1830 sind 16 Bauern aufgeführt, die auf die Weitalm auftreiben (mit Kaser).

  1. Altweger Hs. Nr. 42, Jakob Lehrberger, gemauerter Kaser, 8 Rinder
  2. Gruber Hs. Nr. 43, Anton Zaiser, hölzerner Kaser, 9 Rinder
  3. Garbmüller Hs. Nr. 73, Remigius Huber, gemauerter Kaser, 18 Rinder
  4. Gatterer Hs. Nr. 85, Johann Weiß, gemauerter Kaser, 10 Rinder
  5. Rieß Hs. Nr. 95, Georg Hacker, gemauerter Kaser, 12 Rinder
  6. Gratzschmied Hs. Nr. 96, Kaspar Speckbacher, halbgemauerter Kaser, 10 Rinder
  7. Hennauer Hs. Nr. 99, Georg Weiß, gemauerter Kaser, 14 Rinder
  8. Seybold Hs. Nr. 101, Anton Bachmann, treibt derzeit auf Rechenberg
  9. Kern Hs. Nr. 102, Sylvester Fuchs, gemauerter Kaser, 12 Rinder  
  10. Ruhlander Hs. Nr. 104, Lorenz Plank, hölzerner Kaser, 10 Rinder
  11. Oberndorfer  Hs. Nr. 105, Johann Mayr, gemauerter Kaser, 16 Rinder
  12. Bauernschmid Hs. Nr. 107, Georg Weiß, treibt nicht auf
  13. Bauernkramer Hs. Nr. 116, Anton  Schweiger, hölzerner Kaser, 8 Rinder
  14. Seidenfaden Hs. Nr. 117, Josef Loider, halbgemauerter Kaser, 10 Rinder
  15. Loidiller Hs. Nr. 119, Josef Brandstätter, halbgemauerter Kaser, 12 Rinder
  16. Tischler Hs. Nr. 122, Georg Bachmann, gemauerter Kaser, 10 Rinder

Alle Angaben aus greimel-entfellner-thum-woesssner-almen S. 190 ff

In den 1960er Jahren gingen die Almen durch einen Prozess ins Eigentum über.

Rechtsgeschichte

Rechtsstatus

Eigentumsalm

Die Almbauern der Weitalm bekamen nach einem Prozess in der Mitte des 19. Jahrhunderts die Almen als Eigentum zugesprochen. 

Eigentümer

Die Weitalm wird gemeinschaftlich bewirtschaftet von den Almbauern Stefan Loider (Gatterer), Florian Schuhbeck (Ruhlander), Florian Nieß (Moar), Peter Zeininger (Bachschlechter) (Quelle: der-almbauer, Ausgabe Juli 2021, S. 5) Nur die Kaser und ein kleines Umfeld sind Privateigentum.

Nutzungsberechtigter

Insgesamt 9 Berechtigte im Jahr 1918 (Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft)

Infrastruktur

Zu Fuß, Schlepper, PKW Hofentfernung: km

Der Almwegpflegeverband kümmert sich ab dem oberen Gatter der Agersgschwend um den Erhalt des Almweges. Beteiligt sind die Almbauern und das Forstamt.

Forststrasse

Zwei Quellen 1000 m nördlich der Kaser, Wasser in trockenen Jahren nicht ausreichend, muss teilweise aus dem Tal geholt werden (Stand: 1952 - agrarkulturerbe)

Diese Quellen wurden durch eine 1100 m lange Deichelleitung erschlossen. Die Holzdeicheln sind später durch Rohre aus Gusseisen oder Kunststoff ersetzt worden. Der Shlechinger Bachmann hat 1951 eine Plan davon gezeichnet. Klick hier

Art der Nutzung

Auf das Gemeinschaftseigentum wird Jungvieh aufgetrieben. Das Schwenden wird von allen Eigentümern durchgeführt.

Almwirtschaft

Galtalm
Ja
Nein

Historischer Bestoß

2021
60
59

Nach zuerst rückläufigen Auftriebszahlen haben sie sich wieder um 30% erhöht. Durch intensives Schwenden wurden zugewachsene Almflächen  zurückgewonnen. Quelle: der-almbauer, Ausgabe Juli 2021, S. 5

1917
128

Quelle: groll-hebung-der-alpwirtschaft

Bestoß Statistik

55
100
55
1939

Angabe nach lettmaier

Tourismus

Das Hochgernhaus und das Enzianstüberl haben eine Gaststättenerlaubnis und werden dementsprechend bewirtschaftet. Der Moarkaser bietet almtypische Speisen und Getränke an.

Sekundärliteratur

almbauer_almbegehung-u_woessen-aug-21.pdf
Historische Karte in BayernAtlas aufrufen
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