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Niederkaser

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Almkomplex
Niederkaser

In diesem Almkessel auf der Westseite des Geigelsteines mit Talauslauf Richtung Walchsee gibt es die 'Niederkaser'- und die 'Oberkaser'-alm.

Die Bezeichnung steht hier für die niedriger gelegene Alm.

Ettenhauser Alm

Die Alm wurde bis in das 20. Jhdt. von den Ettenhauser Bauern befahren.

Zinsalm
Aschau/Chiemgau

Sachrang

Geigelstein-Kampenwand

Einzelkaser

Uhlkaser Niederkaser
Schafflerkaser - Niederkaser

Lage

Mittelalm
1330 - 1455
1400

Ursprünglich Oberleger für: wuhrstein-karlalm

Längengrad: 47.699992310823
Breitengrad: 12.328711559061

Gelände

Süd
Hochtal

Flächen

Gebäude

Entwicklung

woerndl: S. 252 bis 255

woerndl

Niederkaseralm

Niederkaser, gelegentlich früher auch ,,Ettenhauser- oder Zins-Alpe" genannt, liegt westlich des Grates, der vom Geigelstein zum Breitenstein verläuft, auf knapp 1400 m Höhe. Die Weideflächen ziehen sich bis über 1500 m hinauf. Niederkaser ist größtenteils im Eigentum der Familie Arnold, Stephanskirchen. Es bestehen aber auch Weiderechte auf dem benachbarten Staatsforstgrund. Pächter sind der Stöckl von Ried bei Riedering und Balth. Maurer von Schömering bei Stephanskirchen. Der Name der Alm ist leicht zu deuten, leitet er sich doch sicherlich von ,,Kaser" = Almhütte ab.

1558 ist Niederkaser als herrschaftlich-hohenaschauische Alm genannt233. Aus der Almbeschreibung von 1618 wissen wir, daß auf Niederkaser Almleute saßen, die nicht zur Herrschaft gerichtsbar waren, sondern dem kurflrstlichen Kastenamt Marquanstein unterstanden. Daher war diese Alm – noch dazu nahe der Grenze zu Tirol gelegen - der ideale Ort für verbotene Winkltänze und Leichtfertigkeiten, worüber es einige Berichte gibt. Nach dem Marquansteiner Liquidationsprotokoll von 1829 stand die Niederkaser- mit der Wuhrsteinalpe in Verbindung.

 

Wuhrstein wurde als Früh- oder Spätalm, Niederkaser als Hauptalm befahren. Berechtigt waren: der Schaffler, der Lukas, der Pöschl und der Uel (Uhl), alle von Ettenhausen. Jeder sollte künftig 10 Kühe und 10 Rinder auftreiben, ein gewisser Seibl durfte 4 Pferde auftreiben. (Maximum war Winterfutterstand, Fremdvieh war nicht zugelassen). 1851 wurde den Befahrern von Niederkaser von der Gräfl. Preysing'schen Forstverwaltung Hohenaschau gestattet, Pferdehäger234 an ihre Casa anzubauen. Nach der Liquidationskarte von 1856 waren auf Niederkaser nur drei Almhütten, nämlich die des Pöschl, des Lukas und des Schaffler, der Uhl hätte demnach keine besessen.

1860 wurde ein Prozeß wegen Eigentumsanspruch angestrengt, der sich bis 1866 hinzog. Dann schloß man folgenden Vergleich: Den Almfahrern wurden 83 Tagwerk Grund als Eigentum zugestanden. Sie konnten außer dem Vieh, das sie auf Wuhrstein treiben durften, noch zusätzlich auf Niederkaser je ein Pferd und 3 Schafe führen. Holz mußte aus dem eigenen Waldbesitz der Almfahrer genommen werden; nur wenn dieses nicht ausreichte, gab die Herrschaft Holz zu 3/4 des vollen Preises ab.

1862 wurden Pöschl, Schaffier und Uhl wegen Grasmähens bestraft. Von 1879 gibt es eine Beschreibung der Niederkaser-Alpe, auch Ettenhauser- oder Zinsalpe genannt: Es sind immer noch die gleichen 4 Bauern auf der AIm. 1892 beantragten die Almfahrer, sich künftig die 3 Atmen Wuhrstein, Kaarl und Niederkaser, die bisher gemeinsam betrieben wurden, so aufzuteilen, daß auf Niederkaser künftig nur noch zwei Bauern auffahren. Forstmeister Jaeger von Hohenaschau genehmigte für das Jahr 1892 diese probeweise Regelung. Aus dem Jahr 1899 ist ein Schreiben der Cramer-Kleff'schen Verwaltung an das Forstamt Marquarstein erhalten. Dort wird angemahnt, den Zaun der Niederkaseralpe gegenüber der Ackeralm instandzusetzen, da ständig ein Stier hinüberkomme. Gleichzeitig wird beklagt, daß einige 20 Schafe von Schlechinger Almen auf die Aschenthalalm kämen, was abzustellen sei. 1901 bescheinigt ein außergerichtliches Protokoll: Der Schaffler und der Lukas sollten alleinige Besitzer der Niederkaseralpe und Weideberechtigte auf der Aschauischen Waldweide sein. Diese beiden sollten von nun an nur noch auf Niederkaser treiben und dort möglichst bis Ende Oktober bleiben. Cramer-Klett machte für die auf seinem Besitz auszuübende Waldweide folgende Einschränkungen: Die maximale Viehzahl beträgt 30 Kühe und 30 Jungrinder, zusätzlich pro Alpenfahrer je 1 Pferd und 3 Schafe. Die Weidezeit geht von 15. Juni bis Ende September. Die Verhandlungen zogen sich aber noch einige Jahre hin, denn der Uhl wollte plötzlich nicht mehr. (s. hierzu Schreiben des Marquansteiner Forstmeister Koch vom 9.Sept. 1901, das als Anhang abgedruckt ist.) 1909 wurde schließlich der Vertrag unterzeichnet. Das Weiderecht auf der Cramer-Klett'schen Fläche wurde auf 34 Rinderrechte festgesetzt, für jeden 17, dazu jeweils 1 Pferd und 3 Schafe235.

Ab 1915 war der Uhl alleiniger Besitzer und somit auch einziger Berechtigte. Aus der Almerhebung von 1921: Lichtweidefläche 43,8 ha, Waldweide (gutsherrsch. Besitz): 25 ha, 1 Sennerin, 1 Kaser, massiver Bau mit Schindeldach in gutem Zustand. Zäune: gegen Acker, Oberkaser und Schreck abgezäunt mit Holz und Stein. Bestoß: 1 Stier, 18 Kühe, 8 Rinder, 6 Kälber, 3 Ziegen. Im Jahre 1929 schrieb der Uhl an die Cramer-Klett~sche Verwaltung wegen der Zaununterhaltung gegenüber den Walchseer Bauern bzw. Baumgartenalmbesitzem. Der Zaun sei immer schon von diesen gemacht worden. Jetzt weigerten sie sich, da die Gutsherrschaft nunmehr Gebühren für das Zaunholz erhebe. Die Cramer-Klett'sche Verwaltung erwiderte: Es sind keinerlei schriftliche Unterlagen über eine Zäunungspfiicht vorhanden. Der Zaun wurde aber seit unvordenklicher Zeit von den Baumgartenalmfahrern gemacht und diese haben dafür kostenlos Zaunholz erhalten. Dies verhält sich auch jetzt noch so; allerdings darf das Holz nur nach Auszeigen durch das Forstpersonal genommen werden. Ein Jahr darauf war Uhl mit 34 Rinderschlägen, 2 Pferden und 6 Schafen auf Niederkaser. Schließlich kam die Alm (mit rd. 30 ha) in den Besitz der Unternehmersfamilie Arnold. Weiderechte auf Staatsforstgrund bestanden immer noch: Lichtweide 10,9 ha und Waldweide 26,5 ha für 34 Rinderrechte. 1969 wurde an Arnold FINr. 1227/1 mit ca. 1 ha verkauft. Arnold errichtete darauf eine Hütte mit AlmstalI (,,Mitterkaser"). Die Genehmigung hierzu wurde erteilt, nachdem er den entbehrlich gewordenen Kaser auf Grünboden erworben und abgerissen hatte. Zur Errichtung eines kleinen Kraftwerkes war auch ein Teilstück im Nordosten der Acker-Alm erworben worden (Anlage eines Stauweihers am Baumgartner-Bach). Arnold pachtete von der Staatsforstverwaltung zusätzliche Weiderechte an. 1982 fielen diese weg; eine neue Zaunführung war erforderlich. Auftrieb 1996: 24 Kalbinnen, 17 Jungrinder. Die Alm ist gut erschlossen. (Arnold besitzt im benachbarten Tiroler Gebiet weitere Wald- und Almflächen).236

233Wald- und Holzordnung von 1558.

234"Hag“ bedeutet hier Almstall.

235UrkFoARo Nr.100.

236Akte „Niederkaser-Alpe" sowie lauufende Forstrechts- und Liegenschaftsakten, FoA Ro.

Rechtsgeschichte

Rechtsstatus

oetz--und-maehderbeschreibung: 1748-49

Zinsalmb - Niederkaser

So von Breitenstein woselbst auch die Niederkäser die Weid gleichfalls zu genießen, auch die Rammpoint über den Acker, Käser, allwo ein Friedhag, in das Weichenbründl, auf dem Weichsl geht, besucht:

Jakob Fasching

Christ. Zeisser

Christ. Pöschl

Thomaß Graf

Math. Speckpacher so mit 4 Roß den Zuschlag hat.

Infrastruktur

Zu Fuß, Schlepper, LKW Hofentfernung: km

Almwirtschaft

Galtalm
Ja
Ja

Sekundärliteratur

niederkaseralm-woerndl-ii.docx
Historische Karte in BayernAtlas aufrufen
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